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gesinnte Bürger in Dinkelsbühl, wo Bischof Otto v. Augsburg die deutsche Taufe verboten, ihre Kinder nach Cr. brachten. 1554 wurde das Interim vom Pfarrer trotz der Einsprache des Amtmanns Ulrich v. Knöringen wieder abgethan.

Mit der Reformation wurden die 6 geistlichen Pfründen je bei ihrer Erledigung eingezogen, während die Mitherren oder Kaplane zu Diakonen wurden. Die Apostelpfründe, erledigt um 1534 oder 35, und das Einkommen der Kaplanei v. Burgberg, deren Inhaber Balth. Weisung 1534 nach Crailsheim versetzt wurde, kamen in öffentliche Verwaltung und bildeten den Fond für die Besoldung der 2 evangelischen Kaplane, die neue Frühmesse und die neue Spitalpfründe machten fortan die Schulpflege. Das Haus und der Gehalt der alten Frühmesse wurden dem einen Kaplan zugewiesen. Zur Schulpflege kam 1582 auch die alte Spitalpfründe und später die Kapellenpfründe.

Das eine Diakonat hatte seine Wohnung in der Vorstadt in der Wohnung des neuen Spitalkaplans, das andere auf dem Kirchhof in der alten Frühmesse. Seit dem 17. Jahrhundert galt die Vorstadtkaplanei als Oberkaplanei, von 1776 aber war es umgekehrt, 1812 aber wurde das 2. Diakonat aufgehoben. 1551 kommt auch ein 3. Kaplan, Gregor Lutz, aber nur kurze Zeit vor (vielleicht ein Interimspriester).

Pfarrer und Dekane: Heinrich Schrecke von Hechstetten (Kattenhochstatt) 1388. 1401. W. F. 1850, 66. Cr. Urk. Hans Keppner, Pfarrer in Illenschwang, später in Dinkelsbühl 140. 112. Wilhelm v. Stetten von Hall 1413. 22. 34. Hans Boppe, auch Papa 1434 bis 1472. Heinrich Ottnolt, viceplebanus 1472 f. M. Lustenau. Hieronymus Sesselmann Dr. theol. 1474–76. M. Hans Sattler von Burkheim 1476–82, († 21. Juli). M. Balth. Barth 1484–92, Dechant. M. Stefan Karpf 1510, Dechant. M. Math. Ulman oder Ulmer viceplebanus 1501. Albrecht Klingler Spitalkaplan, 1510–12 Pfarrverweser. Nikol. Schlötterlein Dr. theol. 1512–21.

Evangelische Pfarrer: Ad. Weiß 1521–34, † 25. Sept. Sim. Schneeweiß aus Znaim in Mähren 1535–45, † 25. Okt. Mich. Gerasdörfer aus Bayern, Erzieher Markgr. Ge. Friedrichs, 1546–1551, 8. Mai Ge. Wiedmann von Wettelsheim 1552–59, † 7. Sept. Matt. Gunderam geb. in Kronach 1560–64, † 8. Okt. Joh. Eiring aus Kitzingen 1565 April bis Dez. Joh. Bapt. Sechelius 1566–77. M. Barth. Wolschendorf 1578–94, Abt in Heilsbronn. M. Nik. Falk 1594–1616. M. Joh. Heinr. Priester 1616–33, 15. Juli. Joh. Phil. Cöler 1634–38 † 25. April. Joh. Bernh. Stettner 1639 bis 1649, 25. Nov. Ge. Wolfg. Wenner 1650–1662, † 13. Dez. M. Mich. Theod. Seldt 1676–1702, vergl. über ihn Adelung, Gesch. der menschlichen Narrheit Leipz. 1788, Band 6: Mich. Theod. Seldt

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 237. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0237.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)