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geltend gemacht haben. Die Hauptmasse des Bezirks gehörte zum Bisthum Würzburg und zwar zu dessen 4. Archidiakonat, das aus den Landkapiteln Hall, Crailsheim, Künzelsau bestand. Markertshofen, Steinehaig, Hilpert, Neuberg, Spaichbühl gehörten zum Kapitel Hall. Den Umfang des Kapitels Crailsheim s. W. Vierteljahrsh. 1879, 282 ff. Die südöstliche Ecke des Bezirks dagegen war dem Bisthum Augsburg zugetheilt, und zwar dem Landkapitel Dinkelsbühl die Filiale der Pfarrei Segringen: Buckenweiler, Ober- und Unter-Deufstetten, sowie die der Pfarrei Weidelbach: Bernhardsweiler, Gunzach, Lautenbach, Neustädtlein, Röthlein, Wäldershub, Wildenstein, s. Steichele, Bisth. Augsb. III. S. 512, 528 ff., dem Landkapitel Ellwangen gehörte Matzenbach als Filial der Pfarrei Ellenberg an. Pfarreien waren in Crailsheim, Altenmünster, Ellrichshausen, Gröningen, Gründelhardt, Honhardt, Jagstheim, Leukershausen, Lustenau, Roßfeld, Satteldorf, Stimpfach, Waldthann, Westgartshausen, Kapellen zu Bergertshofen, Bronnholzheim, Burgberg, Hellmannshofen, Goldbach, Kreßberg, Ingersheim, Mariä-Kappel, Matzenbach, Neidenfels, Onolzheim, Rechenberg, Tiefenbach, Triensbach, Weipertshofen, Wildenstein.

1363 am h. Ostertag ertheilten Kraft von Hohenlohe sen. und jun. mit Gräfin Anna, des ältern Krafts Gattin, den Priestern der Herrschaft Crailsheim in Cr., Altenmünster, Roßfeld, „Vskershausen“, Honhardt, Triensbach, Ruppertshofen, Ilshofen, Kirchberg, Stimpfach und Roth am See einen Schirmbrief für ihren Besitz und freies Verfügungsrecht über denselben im Leben und Sterben. Dieses Privilegium wurde 1407 erneuert und auf das ganze Kapitel ausgedehnt. Die Priester mußten aber alle Quatember am Donnerstag zusammenkommen und für die Herrschaft beten. Kapitel war am Montag nach Quasimod. resp. Donnerstag nach Ostern. Das Kapitel bildete eine eigene Bruderschaft, ausgestattet mit Ablässen und allmählich zu ziemlichem Besitz gelangt, der von 2 Prokuratoren verwaltet wurde.

An geistlichen Instituten war der Bezirk nicht reich. Das kleine Paulinereremitenkloster Anhausen Augustinerordens war eine ziemlich späte Niederlassung.

Die Gründung eines Karmeliterklosters in Mariä-Kappel mißlang. Die cella S. Viti in termino parochiae Stimpfach, eine Frauenklause, ist wahrscheinlich das spätere Jagstzell, OA. Ellw., das früher wohl zu Stimpfach gehörte. W. U. II, 156. Sehr wahrscheinlich war eine Beguinenklause auf der Nonnenkappel

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 177. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0177.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)