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68 V. 3. Wirthschaft.


B. Kunst- und Gewerbe-Fleiß.

In dem Oberamtsbezirke werden gegenwärtig 8 Fabriken betrieben, und zwar in Böblingen eine chemische Produktenfabrik (von Bonz), eine Wollspinnerei, eine Bildweberei (von Chr. Pflomm), eine Wattfabrik und zwei Kinderspielwaarenfabriken, in Aidlingen eine Tuchfabrik und in Sindelfingen eine Seideweberei (von Haid). Die im Bezirk hauptsächlich betriebenen Gewerbe sind die Linnen- und Baumwoll-Webereien. Die Zahl der Schildwirthschaften beträgt 87, die der Bierbrauereien 38; Speisewirtschaften sind 17, Wein-, Bier-, Branntwein- und Obstmost-Schenken 33, Bier-, Branntwein- und Obstmost-Schenken 25, Weinschenken 10 vorhanden. Apotheken hat der Bezirk 2, Keltern 1.

Das Gewerbekataster beträgt
von Handwerkern 3765 fl. 8 kr.
  " Kleinhändlern 154 fl. 24 kr.
  " Handlungen 354 fl. 24 kr.
  " Fabriken 351 fl. 6 kr.
  " Mühlen und anderen Werken       383 fl. 34 kr.
  " Wirthschaften 457 fl. 30 kr.
  " Getränkefabriken 259 fl. 12 kr.
      Zusammen 5725 fl. 18 kr.

Es kommt daher durchschnittlich auf ein Gewerbe ein Catasteransatz von 1 fl. 41 kr.

C. Handel.

Sämmtliche Gemeinden des Bezirks, mit alleiniger Ausnahme von Neuweiler, treiben mit den Erzeugnissen ihrer Gemarkung, namentlich mit Dinkel, Gerste, Haber und meist auch Kartoffeln Aktivhandel. Die Gemeinden Altdorf, Holzgerlingen und Schönaich führen Obst aus; Döffingen, Maichingen, Schaffhausen und Schönaich bringen Flachs und Hanf in größeren Quantitäten zu Markt. Reps, Mohn und Leinsaamen bilden Ausfuhrartikel in den drei letzt genannten Orten. Futter und Vieh in Dagersheim,


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Beschreibung des Oberamts Böblingen, Stuttgart und Tübingen 1850, Seite 68. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABoeblingen068.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)