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Nach der Sage führte in alten Zeiten durch das Ramsteiner Loch an der Burg Falkenstein vorbei eine frequente Straße nach Freiburg, eine weitere über die Hochsteige nach Straßburg; diese lief von dem Schloß Schramberg in nordwestlicher Richtung auf der Wasserscheide hin und zeigt theilweise noch das ursprüngliche Pflaster. Auch der Weg zur Burg Schramberg ist gepflastert.

Die zu der Gemeinde gehörigen Parzellen liegen theils in den von Schramberg nach allen Richtungen hinziehenden Thälern, theils an den Thalabhängen oder auf den Höhen; sie bestehen mit einigen Ausnahmen meist aus zerstreut liegenden kleinen Weilern, Höfen und einzelnen Häusern, die mit ihren in ansprechendem Gebirgsstil erbauten heimlichen Wohnungen diese urkräftigen Gegenden freundlich beleben.

Wir nennen nur die bedeutenderen und zwar:

1. Göttelbach, ein aus vereinzelten Häusern bestehender Weiler, der 1/4 Stunde östlich vom Mutterort an der Schramberg-Oberndorfer Landstraße im tief eingeschnittenen Göttelbach-Thale liegt.

2. Hutneck, Weiler, mit Friedrichsberg, liegt 3/4 Stunden südöstlich von Schramberg; in älteren Zeiten scheint hier der Sitz eines Edelknechts gewesen zu sein, denn 1320 verkauft Burkart von Hutteneck seinen Lehenhof in Bochingen an das Frauenkloster zu Oberndorf.

3. Kirnbach, Weiler, liegt weit zerstreut 3/4 Stunden südöstlich von Schramberg in dem Kirnbach-Thale und an den unteren Ausläufern der hohen Thalgehänge desselben. Am 1. Mai 1280 verkaufte Herzog Ludwig von Teck sein Gut zu K. samt dem Kirchensatz und andern Rechten an Brun von Hornberg. Im Kirchlichen wurde K. 1787 von Mariazell getrennt und nach Schramberg eingepfarrt.

4. Raustein, liegt 1/2 Stunde südlich von Schramberg in der Berneck. Die Parzelle wurde 1558 von Rochus Merz zur Herrschaft Schramberg dem Herzogthum Württemberg abgetauscht.

5. Spittel, Weiler, ganz nahe (südöstlich) von Schramberg, im Berneckthal gelegen, gleichsam eine Vorstadt von Schramberg bildend. Es wurde hier im Jahr 1744 ein Militärspital errichtet, daher der Name dieser Häusergruppe.

6. Thierstein, 1/2 Stunde nördlich von Schramberg gelegen; in dem Walde „Thierstein“ befinden sich spärliche Überreste einer abgegangenen Burg.

7. Unter-Tischneck, Weiler, ist auf einem zwischen der

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oberndorf. H. Lindemann, Stuttgart 1868, Seite 302. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Oberndorf_302.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)