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die Erben Margarethens, geb. von Rosenfeld, über die Erbschaft sich verglichen, empfing Bernhard Stain von Staineck Burg und Dorf gegen das Versprechen, seine Miterben deshalb zufrieden zu stellen. Am 25 April 1666 belehnte Herzog Eberhard III. damit den Franz Wilhelm von Stain von Staineck (Lünig, R.A. 12, 573) und es verblieb überhaupt Harthausen als wirtembergisches Mannlehen in v. Stain’schen Händen.

Vor 1806 gehörte Harthausen zum Ritterkanton Neckarschwarzwald. In den Vergleichen Herzog Karls mit diesem Kanton von 1754 und 1769 wurde dem letzteren die Kollektation nebst Zugehörungen auch für den Fall der Konsolidation des Lehens überlassen.

Der Zehente in H. und Ramstein hat mehrere Jahrhunderte über dem Kloster Petershausen gehört, von welchem ihn am 16 Merz 1490 Werner, Freiherr von Zimmern erkaufte (Zimmerische Chronik 1, 417[WS 1]). Von den Erben des letzten Herrn von Zimmern erwarb ihn am 10. Mai 1595 die Stadt Rottweil (Ruckgaber 2 b, 362). Der Heu- und Kleinzehente vom Schloßgut gehörte der Gutsherrschaft.

Zur Errichtung der Pfarrei gab Anlaß der Magistrat in Rottweil, welcher 1785 eine Kaplanei für Harthausen in Epfendorf stiftete. Im Jahr 1811 wurde sie nach Harthausen selbst verlegt, zur Pfarrkaplanei, und im Jahr 1819 zur selbstständigen Pfarrei erhoben.

c. Ramstein, Rittergut, seit 1836 Eigenthum des Grafen von Bissingen Nippenburg, liegt 1/2 Stunde südlich von Harthausen oben am Rande des felsenreichen, wildromantischen Schlichemthals, von dem ein 160′ hoher Felsen, der Ramstein, senkrecht bis zu den Baumgärten von Ramstein emporstrebt. Von diesem Felsen fiel vor einigen Jahren ein Kind herab und kam wunderbarer Weise unversehrt unten an. Das arrondirte Rittergut besteht aus einem freundlichen Wohnhause, ehemaligem Schloß, ansehnlichen Ökonomiegebäuden und einem 3581/2 Morgen großen Gut, worunter 2226/8 Morgen 56 Ruthen Äcker, 492/8 Morgen 36 Ruthen Wiesen, 94/8 Morgen 19 Ruthen Gärten, 161/8 Morgen 30 Ruthen Weide, 572/8 Morgen 27 Ruthen Wald und Weide und 27/8 Morgen, 18 Ruthen Wald. Das Gut ist an einen Beständer verpachtet, der es in 5 Rotationen rationell bewirthschaftet und einen schönen Viehstand von 8 Pferden und 40 Stück Simmenthaler Scheckenvieh aufgestellt hat.

Das in der Nähe gelegene Bruderhäusle brannte 1844 ab und wurde nicht mehr aufgebaut.

R. war ein Bauernlehen, rührend von den Grafen von Zimmern; Graf Wilhelm Werner von Zimmern z. B. verlieh es („den eigenthümlichen

Anmerkungen (Wikisource)

  1. In der zweiten verbesserten Auflage: Zimmerische Chronik 1, 435.
Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oberndorf. H. Lindemann, Stuttgart 1868, Seite 245. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Oberndorf_245.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)