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Rüben und nur wenig Futterkräuter. Der Ertrag eines Morgens wird zu 21/2 Scheffel Roggen, 4–5 Scheffel Hafer und 6–7 Scheffel Dinkel angegeben. Die höchsten Güterpreise betragen 100 fl. (früher 220 fl.), die mittleren 60 fl. und die geringsten 20 fl. pr. Morgen. Der ausgedehnte Wiesenbau, dem etwa zur Hälfte Wässerung zukommt, liefert nahrhaftes Futter, und trägt durchschnittlich pr. Morgen 30 Centner Heu und 15 Centner Öhmd. Die Wiesenpreise bewegen sich von 50–200 fl. pr. Morgen.

Für die mit einer guten Landrace sich beschäftigende Rindviehzucht werden 2 Farren von einem Beständer gegen Gemeindeunterstützung gehalten. Das Vieh wird theilweise noch in die Waldungen ausgetrieben. Der Handel mit Vieh ist unbeträchtlich.

Schafzucht besteht keine, und die Zucht der Schweine hat abgenommen, so daß die meisten Ferkel von Außen aufgekauft werden. Bienenzucht wird in mittelmäßiger Ausdehnung betrieben.

Die Gemeinde besitzt nur etwa 50 Morgen jung bestockte Waldungen, dagegen sind etwa 2000 Morgen Privatwaldungen vorhanden, von denen einzelne Bürger gegen 60 Morgen besitzen. Die Gemeindeschadens-Umlage ist bedeutend; über den Gemeinde- und Stiftungshaushalt s. Tabelle III.

Bemerkenswerth ist, daß die Bürger von Ober- und Unter-Thalheim, Oberamts Nagold, das Recht haben, sich in Kriegsnöthen in einen 1/4 Stunde südwestlich von Grömbach gelegenen Wald, das Thalheimer Feld genannt, zu flüchten.

Von den zu der Gemeinde gehörigen 2 Parzellen ist

Gutwöhr, ein etwa eine Stunde südwestlich von Grömbach an der Nagold gelegener Weiler, dessen Einwohner sich ihr Auskommen durch Holzmachen und Holzflößen sichern;

die Völmlens-Mühle aber liegt beinahe 1/2 Stunde nordwestlich vom Ort im Nagoldthale an der Vicinalstraße von Grömbach nach Hochdorf; sie enthält 3 Mahlgänge, einen Gerbgang und überdieß einen Mahlgang für feineres Mehl.

Buobo de Gruonbach ist den 14. September 1075 zu Hirschau anwesend bei erneuter Stiftung dieses Klosters (Wirt. Urk.-Buch 1, 279–280) und ist dieß die früheste Nennung des Dorfes.

In Beziehung auf seine Oberherren hatte der Ort gleiche Schicksale wie Durrweiler, war hohenbergisch (Gruenbach im gräflich hohenbergischen Theilungsbrief vom 2. September 1355. Mon. Zoller. 1. nr. 328), wurde um 1400 badisch (erscheint, als Grünbach, im Testament Markgraf Jacobs vom 11. April 1453, ferner im Erbhuldigungsbrief, welchen das Amt Altensteig den 6. September 1475

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Freudenstadt. Karl Aue, Stuttgart 1858, Seite 236. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Freudenstadt_236.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)