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Im Jahr 1228 machte Pfalzgraf Rudolf von Tübingen diesen seinen ererbten Besitz Gotelving dem Hochstift Straßburg lehnbar (s. bei Urnagold). Mit Besenfeld kam, wie es scheint, der Ort an die Herren von Eberstein und von diesen vielleicht erst 1505 (Krieg, Gr. v. Eberstein 134), da er im Jahr 1475 noch nicht unter den damals Badischen aufgeführt wird (Reyscher Statut.-Rechte 74), an die Markgrafschaft Baden. Von Markgraf Ernst Friedrich von Baden ertauschte ihn den 20. Dec. 1603 mit Altensteig u. a. der Herzog Friedrich von Württemberg.

Im Jahr 1497 wurde ein Streit des Klosters Reichenbach wegen seines Weiderechts auf den Göttelfinger und Schernbacher Markungen zu Gunsten des Klosters entschieden (Kuen, Collectio 2 b, 46).

Seit 1785 hat allhier seine Wohnung der Pfarrer des Kirchspiels, wozu Besenfeld und Hochdorf gehören. Der Pfarrsatz ist königlich.


Grömbach,
Gemeinde III. Kl. mit 581 Einw., worunter 7 Kath. a. Grömbach, Pfarrdorf, 564 Einw. b. Gutwöhr, Weiler, 11 Einw. c. Völmlens-Mühle, 6 Einw. – Evang. Pfarrei, die Kath. sind nach Heiligenbronn, O.A. Horb, eingepfarrt.


Grömbach hat eine freie, hohe Lage auf dem Gebirgsrücken zwischen der Nagold und dem Dürrbach, oder im weiteren Sinn zwischen der Nagold und dem Zinsbach; die Entfernung des Orts von der südwestlich gelegenen Oberamtsstadt beträgt 41/2 Stunden und die von dem nordöstlich gelegenen Altensteig 11/2 Stunden. Durch Vicinalstraßen ist Grömbach mit Garrweiler, Altensteig, Wörnersberg, Kälberbronn, Erzgrube, Schernbach, Göttelfingen und Hochdorf verbunden.

Das Trinkwasser liefern nur Zieh- und Pumpbrunnen, indem 3 vorhandene laufende Brunnen, wegen mangelhafter Einrichtung, ihren Zweck nicht erfüllen, so daß das Wasser theilweise an den Brunnenstuben geholt werden muß; übrigens entsteht nie völliger Wassermangel. Der mittelgroße, freundliche und reinlich gehaltene Ort, der etwas weitläufig gebaut hinter Obstbäumen versteckt liegt, besteht meist aus ansprechenden, zum Theil ansehnlichen Gebäuden und trägt mehr das Gepräge eines Dorfs des württembergischen Unterlandes als des Schwarzwaldes. Beinahe in der Mitte desselben steht die ansehnliche, in einem modernen Styl im Jahr 1783 erbaute Pfarrkirche, welche in Beziehung auf Geräumigkeit und freundliche Ausstattung zu den schöneren Kirchen des Bezirks gehört. Der viereckige Thurm stammt mit Ausnahme des ihm später aufgesetzten, achteckigen, hölzernen Stockwerkes

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Freudenstadt. Karl Aue, Stuttgart 1858, Seite 234. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Freudenstadt_234.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)