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Straßenzuge ist aber wahrscheinlicher, daß hier eine römische Niederlassung bestand, die gleichsam an dem Eingang in den eigentlichen Schwarzwald angelegt war.

5) Auf der Anhöhe zwischen dem Stockerbach und dem Ettebach, (Markung Grünthal) stieß man bei dem sog. Heimenloch zunächst einer ehemaligen Heerstraße auf Grundmauern, die nach der Beschreibung römischen Ursprungs zu seyn scheinen.

6) Auf der sog. Lauppe nördlich von Schopfloch stand ein wahrscheinlich römischer Wohnplatz.

7) In der südlich von Thumlingen gelegenen Riedhalde werden unfern einer Römerstraße zuweilen Grundreste von Gebäuden gefunden, die ohne Zweifel von den Römern herrühren.

8) Auf dem Riesenmannsberg und Burgberg zunächst einer von Neuneck nach Wittendorf ziehenden Römerstraße finden sich Spuren von Befestigungen.

B. Deutsche.

Als altgermanisch erkannte Grabhügel befinden sich mehrere an der östlichen Markungsgrenze von Neu-Neufra; es wurden einzelne derselben geöffnet und darin Perlen von Gagat und Glas, wie auch Bronceringe, die theils um den Leib, theils um den Hals und die Arme getragen wurden, gefunden.

Westlich von Unter-Iflingen bestanden zwei Grabhügel, von denen einer in neuerer Zeit abgetragen wurde; er enthielt neben den Resten eines menschlichen Gerippes mehrere schön gearbeitete Bronceringe der ebengedachten Art, sowie Ohrenringe, ferner Fibeln und eine thönerne, von zwei Seiten zusammengedrückte, hohle Kugel, in der sich Gegenstände, vermuthlich kleine Steinchen, befinden, die beim Rütteln der Kugel klappern; ebenso wurde ein hohler Broncering gefunden, Steinchen zum Klappern enthaltend (s. hier. Württ. Jahrb. Jahrgang 1846, I. Heft, S. 159).

Gräber, nicht in aufgeworfenen Hügeln, sondern in den gewachsenen Boden eingesetzt und wohl einer späteren Periode als die Todtenhügel angehörig, wurden in und bei Ober-Iflingen aufgefunden.

Von abgegangenen Burgen, Schanzen und Schlössern, wovon sich noch mehr oder weniger Spuren finden, sind folgende zu nennen:

Auf der Markung Freudenstadt, das Jagdschloß des Herzog Christoph im Christophsthal, welches nun in eine Bauernwohnung umgewandelt ist.
Baiersbronn, auf dem Rinkenkopf (Häslerkopf), die sog. Rinkenmauer, welche übrigens einer
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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Freudenstadt. Karl Aue, Stuttgart 1858, Seite 130. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Freudenstadt_130.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)