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in 15 Secunden hätte zurücklegen sollen, wogegen sie beim Versuche 112 Zoll wirklich durchzulaufen hat. Der Unterschied ist unmerklich.

3. Versuch. Drei gleiche Kugeln, jede in der Luft 121 und im Wasser 1 Gran wiegend, wurden nach und nach sich selbst überlassen und legten bei ihrem Fall im Wasser einen Weg von 113 Zoll, in den bezüglichen Zeiten von 46, 47 und 50 Secunden zurück.

Der Theorie zufolge hätten sie diesen Weg ungefähr in 40 Secunden zurücklegen sollen; warum fielen sie langsamer? Vielleicht muss man es dem Umstande zuschreiben, dass bei langsamen Bewegungen das Verhältniss des aus der Kraft der Trägheit entspringenden Widerstandes zu demjenigen, welcher aus anderen Ursachen entspringt, kleiner ist. Vielleicht muss man es kleinen Blasen zuschreiben, welche sich an die Kugel hängen, oder auch der Verdünnung des Wachses, die entweder durch die Wärme der Hand oder durch die der Luft herbeigeführt wurde, oder endlich einigen unmerklichen Fehlern, welche ich beging, als ich die Kugeln im Wasser abwog. Ich weiss nicht, an welche dieser Ursachen ich mich halten soll und schliesse daher aus diesem Versuche, dass man bei dergleichen Experimenten Kugeln von mehreren Granen Gewicht im Wasser anwenden muss, um ein zuverlässiges und glaubwürdiges Resultat zu erhalten.

4. Versuch. Die vorherbeschriebenen Versuche habe ich angestellt, um den Widerstand der Flüssigkeiten zu entdecken, bevor ich die in den zunächst vorhergehenden Paragraphen auseinandergesetzte Theorie kannte. Hierauf verfertigte ich, um die letztere zu prüfen, einen hölzernen Kasten, welcher im Lichten 8⅔ Zoll breit und 15⅓ Fuss tief war, und bereitete 4 aus Wachs und Blei, letzteres im Innern derselben, zusammengesetzte Kugeln. Jede derselben wog in der Luft 139¼, im Wasser 71/8 Gran. Ich liess sie so fallen, dass ich mittelst einer Halbsecunden-Pendeluhr die Zeit bemerken konnte, welche sie zu ihrem Falle im Wasser brauchten. Als ich sie wog und fallen liess, hatte ich dafür gesorgt, dass sie bereits einige Zeit erkaltet waren; weil die Wärme das Wachs auflockert und diese Auflockerung sein Gewicht im Wasser vermindert, wie auch weil das durch die Wärme aufgelockerte Wachs nicht in demselben Augenblick, wo es erkaltet, zu seiner früheren Dichtigkeit zurückkehrt. Die Kugeln wurden ganz in’s Wasser eingetaucht, ehe ich sie fallen liess, aus Furcht, dass das Gewicht des nicht eingetauchten Theiles ihren Fall im ersten Augenblick beschleunigen möchte. Waren sie nun ganz eingetaucht und in Ruhe, so liess ich sie mit vieler Sorgfalt fallen, damit meine Hand ihnen keinen Stoss mittheilte. Sie legten nacheinander bei ihrem Falle, in den Zeiten von 47½, 48½, 50 und 51 Schwingungen eine Höhe von 15 Fuss 2 Zoll zurück. Bei etwas kälterem Wetter als zu der Zeit, wo ich das Gewicht der Kugeln bestimmt hatte, wiederholte ich die Versuche an einem anderen Tage, und sie brauchten zu ihrem Falle 49, 49½, 50 und 53 Schwingungen, und bei

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Isaac Newton: Mathematische Principien der Naturlehre. Robert Oppenheim, Berlin 1872, Seite 345. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:NewtonPrincipien.djvu/353&oldid=- (Version vom 1.8.2018)