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Wasser fliesst, sind einander gleich, und durch gleiche Räume fliesst das Wasser auf gleiche Weise. Dies findet unter der Voraussetzung statt, dass alles Wasser, dessen Flüssigkeit nicht zur Beschleunigung des strömenden Wassers erforderlich ist, oberhalb der drei Körper gefriere, wie ich dies in §. 49, Zusatz 7, auseinandergesetzt habe.

§. 54. Lehnsatz. Unter denselben Voraussetzungen, wie im vorhergehenden Paragraphen, werden die dort besprochenen Körper gleich stark durch das Wasser, welches längs des Kanals fliesst, gedrückt.

Dies erhellt aus §. 53 und dem 3. Gesetz der Bewegung, denn das Wasser und diese Körper wirken gleich stark aufeinander.

§. 55. Lehnsatz. Befindet sich das Wasser im Kanal in Ruhe, und bewegen sich die Körper mit gleicher Geschwindigkeit in demselben, aber nach entgegengesetzten Richtungen; so sind ihre Widerstände einander gleich.

Dies ergibt sich aus dem vorhergehenden Paragraphen, denn ihre relativen Bewegungen bleiben dieselben unter sich.

§. 56. Anmerkung. £s verhält sich ebenso mit allen convexen und runden Körpern, deren Axen mit der Axe des Kanals zusammenfallen. Es kann einiger Unterschied aus der grösseren oder geringeren Reibung hervorgehen; wir setzen aber in diesen Lehnsätzen voraus, dass die Körper eine vollkommene Politur besitzen, dass die Zähigkeit und Reibung des Mittels Null sei und dass die Theile der Flüssigkeit, welche durch ihre schiefen und nutzlosen Bewegungen den Strom des Wassers durch den Kanal stören, verhindern und verzögern können, unter sich ruhen, als ob sie durch den Frost hart geworden waren, und dass sie an den vorderen und hinteren Enden der Körper so befestigt seien, wie ich im §. 52. gezeigt habe. In den folgenden Sätzen wird der kleinste Widerstand untersucht, welchen runde Körper erleiden können, die durch Umdrehung bei gegebenen Querschnitten entstanden sind.

Körper, welche in Flüssigkeiten schwimmen und sich geradlinig fortbewegen, bewirken, dass die Flüssigkeit an ihrem vorderen Ende sich hebt und am hinteren senkt; besonders wenn jene von abgestumpfter Form sind. Hierdurch erleiden sie einen etwas grösseren Widerstand, als wenn ihre vorderen und hintereren Enden zugespitzt wären. Eben so werden Körper, welche sich in elastischen Flüssigkeiten bewegen, wenn sie an ihren Enden abgestumpft sind, die Flüssigkeit an ihren vorderen Enden etwas verdichten und an den hinteren auflockern; sie werden folglich einen etwas grösseren Widerstand erleiden, als wenn sie an ihren Enden zugespitzt wären. In diesen Lehn- und Lehrsätzen ist von elastischen Flüssigkeiten keine Rede, sondern nur von nicht elastischen; eben so sprechen wir nicht von Körpern, welche auf den Flüssigkeiten schwimmen, sondern nur von solchen, welche ganz darin eingetaucht

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Isaac Newton: Mathematische Principien der Naturlehre. Robert Oppenheim, Berlin 1872, Seite 339. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:NewtonPrincipien.djvu/347&oldid=- (Version vom 1.8.2018)