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erlangen kann; sein Widerstand wird aber dem Gewicht des Cylinders von der Basis PQ und Höhe ½JG gleich, aus welcher der Cylinder fallen muss, um die Geschwindigkeit des aufsteigenden kleinen Kreises zu erlangen, und der Cylinder wird mit dieser Geschwindigkeit in der Fallzeit das Vierfache seiner Länge beschreiben. Der Widerstand des Cylinders, welcher mit dieser Geschwindigkeit längs seiner Axe fortgeht, ist (nach §. 50) dem Widerstande des kleinen Kreises gleich. Er ist also sehr nahe derjenigen Kraft gleich, welche die Bewegung erzeugen kann, die er während der Durchlaufung der vierfachen Axe hat.

Vergrössert oder verkleinert man die Axe des Cylinders, so wird seine Bewegung, wie auch die zur Durchlaufung des Vierfachen der Axe erforderliche Zeit in demselben Verhältniss zu- oder abnehmen. Jene Kraft, weiche die vergrösserte oder verkleinerte Bewegung, während einer gleichmässig vergrösserten oder verkürzten Zeit, erzeugen oder zerstören kann, wird sich also nicht ändern; sie wird ferner auch jetzt dem Widerstände des Cylinders gleich, denn auch dieser bleibt, nach §. 50. ungeändert.

Nimmt die Dichtigkeit des Cylinders zu oder ab, so wird seine Bewegung wie auch die Kraft, welche in derselben Zeit die Bewegung erzeugen oder aufheben kann, in demselben Verhältniss zu- oder abnehmen. Der Widerstand eines beliebigen Cylinders wird sich also zu der Kraft verhalten, durch welche seine ganze Bewegung während der Zeit, wo er das Vierfache seiner Axe zurücklegt, erzeugt oder aufgehoben werden kann, sehr nahe wie die Dichtigkeit des Mittels zur Dichtigkeit des Cylinders. W. z. b. w.

Die Flüssigkeit muss aber zusammengedrückt werden, damit sie zusammenhängend sei, und sie muss zusammenhängend und frei von Elasticität sein, damit der ganze Druck, welcher aus ihrer Compression entspringt, sich augenblicklich fortpflanze und, indem er gleichmässig auf alle Theile des bewegten Körpers wirkt, seinen Widerstand nicht ändere. Der Druck, welcher aus der Bewegung des Körpers entspringt, wird gebraucht, um die Theile der Flüssigkeit zu bewegen und erzeugt den Widerstand. Der Druck aber, welcher aus der Compression der Flüssigkeit entspringt, wie stark er auch sei, bringt, wenn er sich augenblicklich fortpflanzt, keine Bewegung in den Theilen der zusammenhängenden Flüssigkeit hervor und eben so wenig eine Aenderung in der Bewegung; also wird er den Widerstand weder vergrössern noch vermindern. Mit Sicherheit kann die aus ihrer Zusammendrückung herrührende Wirksamkeit der Flüssigkeit nicht stärker an den hinteren Theilen des bewegten Körpers sein, als an den vorderen, und kann daher den in diesem Paragraph besprochenen Widerstand nicht vermindern, auch wird diese Wirksamkeit nicht stärker gegen die vorderen als gegen die hinteren Theile sein, wenn ihre Fortpflanzung nur unendlich schneller erfolgt, als die Bewegung des gedrückten Körpers. Unendlich schneller

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Isaac Newton: Mathematische Principien der Naturlehre. Robert Oppenheim, Berlin 1872, Seite 336. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:NewtonPrincipien.djvu/344&oldid=- (Version vom 1.8.2018)