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Bogen, beim ersten Fallen beschrieben 16, 8, 4, 2, 1, ½, ¼,
„ „ letzten Steigen „ 12, 6, 3, 3/2, ¾, 3/8, 3/16
Unterschied beider, der verlorenen
Bewegung proportional
4, 2, 1, ½, ¼, 1/8, 1/16
Zahl der Schwingungen 33/8, 6½, 121/12, 211/5, 34, 58, 621/5.

Bei der Vergleichung der Widerstände verschiedener Mittel untereinander liess ich auch ein eisernes Pendel in Quecksilber schwingen. Der Pendelfaden war etwa 3 Fuss lang, die Kugel hatte beiläufig ⅓ Zoll im Durchmesser. Am Faden war, nahe über dem Quecksilber, eine andere bleierne Kugel befestigt von hinreichender Grösse, um der Bewegung des Pendels eine längere Dauer zu verschaffen. Hierauf fällte ich das Gefäss, welches etwa 3 Pfund Quecksilber fasste, abwechselnd mit Quecksilber und Wasser an, um das Verhältniss der Widerstände zu finden, welches das nach und nach in beiden Flüssigkeiten schwingende Pendel erlitt. Es ergab sich der Widerstand des Quecksilbers zu dem des Wassers, wie ungefähr

29.   13 oder 14 : 1,

d. h. wie ihre Dichtigkeiten. Wenn ich eine etwas grössere Pendelkugel anwandte, deren Durchmesser nämlich ⅓ oder ⅔ Zoll betrug, so ergab sich jener Widerstand wie ungefähr

30.   12 oder 10 : 1.

Dem ersten Versuche ist aber mehr zu trauen, weil bei dem letzten das Gefäss, im Verhältniss zur Grösse der eingetauchten Kugel, zu eng war. Bei einer grössern Kugel hätte auch ein weiteres Gefäss angewandt werden sollen. Ich hatte zwar die Absicht, Versuche dieser Art in grösseren Gefässen mit geschmolzenen Metallen und einigen andern, sowohl kalten als warmen, Flüssigkeiten zu wiederholen; allein es fehlte mir an Zeit, um alle Versuche anzustellen. Aus den bereits beschriebenen ergibt sich zur Genüge, dass der Widerstand von Körpern, welche sich in Flüssigkeiten schnell bewegen, den Dichtigkeiten der letztern sehr nahe proportional sei. Ich sage nicht genau. Denn zähere Flüssigkeiten werden ohne Zweifel, bei gleicher Dichtigkeit, einen grössern Widerstand ausüben, als solche, welche flüssiger sind; demnach kaltes Gel einen grössern als warmes, dieses einen grössern als Regenwasser und letzteres einen grössern als Weingeist. In Flüssigkeiten aber, welche für das Gefühl hinreichend flüssig erscheinen, wie in der Luft, in süssem oder salzigem Wasser, Weingeist, Spiritus von Terpentin und Salzen in Gel, welches durch Destillation vom Bodensatz befreit und erwärmt ist, in Vitriolöl und Quecksilber, in flüssig gemachten Metallen und allen andern so flüssigen Mitteln, dass sie, in Gefässen fortbewegt, die mitgetheilte Bewegung eine Zeit lang beibehalten und frei ausgegossen, herablaufend sich in Tropfen auflösen; in allen diesen Mitteln wird ohne Zweifel die angeführte Regel genau genug gelten, besonders wenn die Versuche mit grössern und schneller sich bewegenden Pendeln angestellt weiden.

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Isaac Newton: Mathematische Principien der Naturlehre. Robert Oppenheim, Berlin 1872, Seite 315. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:NewtonPrincipien.djvu/323&oldid=- (Version vom 1.8.2018)