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sehr excentrischen bald der Kreisform nahe kommenden, stattfinden. Man kann daher mit Recht fragen, wie es möglich sei, dass diese Bewegungen unverändert erhalten, und nicht im mindesten durch die Einwirkung der entgegenstehenden Materie, während so vieler Jahrhunderte gestört werden. Wahrlich, da diese erdichteten Bewegungen zusammengesetzter und schwieriger zu erklären sind, als jene wahren Bewegungen der Planeten und Cometen, so scheint es mir unnütz, sie in die Physik aufzunehmen; da jede Ursache einfacher sein muss, als ihre Wirkung. Ist einmal die Freiheit zu fabeln aufgestellt, so könnte jemand behaupten, alle Planeten und Cometen seien wie unsere Erde von Atmosphären umgeben; eine Hypothese, welche mehr mit der Vernunft übereinzustimmen scheint, als die der Wirbel. Hierauf könnte er die Behauptung aufstellen, diese Atmosphären bewegten sich vermöge ihrer natürlichen Beschaffenheit um die Sonne und beschrieben Kegelschnitte. Diese kann man sich wahrlich leichter vorstellen, als eine ähnliche Bewegung der Wirbel, welche gegenseitig durcheinander hindurchgehen. Endlich könnte er die Annahme aufstellen, dass die Planeten und Cometen durch ihre Atmosphären um die Sonne geführt werden und könnte so wegen der aufgefundenen Ursachen der Himmelsbewegungen einen Triumpf feiern. Jeder, welcher aber diese Fabel für verwerflich hält, müsste auch die andere verwerfen; denn ein Ei ist dem andern nicht ähnlicher, als die Hypothese der Atmosphären derjenigen der Wirbel.

Galilei hat gelehrt, die Abbiegung von der geraden Linie, welche ein geworfener und in einer Parabel sich bewegender Stein erleidet, entspringe aus der Schwere des Steines gegen die Erde, also aus einer verborgenen Eigenschaft. Es ist jedoch möglich, dass ein anderer pfiffiger Physiker eine andere Ursache aufstelle. Er wird also eine lockere Materie erdichten, welche weder durch das Gesicht, noch durch das Gefühl, noch durch irgend einen Sinn wahrgenommen wird und welche sich in den, der Oberfläche nahen, Gegenden befindet. Er wird ferner behaupten, diese Materie bewege sich nach verschiedenen Richtungen und mit verschiedenen, häufig entgegengesetzten Geschwindigkeiten und sie beschreibe parabolische Linien. Hierauf wird er auf folgende schöne Weise die Abbiegung des Steines erklären, und sich so den Beifall des grossen Haufens erwerben. Der Stein, wird er sagen, schwimmt in jener lockern Flüssigkeit und indem er ihrem Laufe nachfolgt, kann er nicht zugleich eine andere Bahn beschreiben. Die Flüssigkeit bewegt sich aber in einer Parabel, also muss der Stein dasselbe thun. Wer wird nun nicht den höchst scharfsinnigen Geist dieses Philosophen bewundern, der aus mechanischen Ursachen, nämlich der Materie und der Bewegung die Erscheinungen der Natur erklärt, so dass auch der grosse Haufen es begreifen kann? Wer wird aber nicht jenen guten Galilei verspotten, welcher mit grossen mathematischen Hülfsmitteln die glücklicherweise aus der Naturlehre verbannten verborgenen Eigenschaften auf’s neue einzuführen

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Isaac Newton: Mathematische Prinzipien der Naturlehre. Robert Oppenheim, Berlin 1872, Seite 14. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:NewtonPrincipien.djvu/22&oldid=- (Version vom 1.8.2018)