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von deren Centrum umgekehrt proportional sind. Daher gravitiren die Cometen gegen die Sonne, und die anziehende Kraft der letztern erstreckt sich nicht allein auf die Planeten und Trabanten, welche sich in gegebenen Abständen und fast in derselben Ebene befinden, [Dieser letztern sind auch mehrere der in der neuem Zeit entdeckten kleinen Planeten, der sog. Asteroïden nicht unterworfen. Bem. d. Herausg.] sondern auch auf die Cometen, welche sich in den verschiedensten Gegenden des Himmels und in den mannigfaltigsten Entfernungen aufhalten. Hierin besteht also die Natur der gravitirenden Körper, dass sie ihre Kräfte in alle Entfernungen und auf alle gravitirenden Körper ausdehnen. Daraus folgt aber, dass alle Planeten und Cometen einander wechselseitig anziehen und gegen einander schwer sein müssen. Dies wird auch durch die, den Astronomen nicht unbekannte, Störung des Jupiters und des Saturns bestätigt, welche aus der gegenseitigen Wirkung dieser Planeten auf einander entspringt, wie auch durch jene oben erwähnte langsame Bewegung der Apsiden, welche aus einer ähnlichen Ursache hervorgeht.

So gelangen wir endlich dahin, aussprechen zu müssen, dass die Erde, die Sonne und alle die letztere begleitenden Himmelskörper sich wechselseitig anziehen. Ferner werden auch die kleinsten Theilchen der anziehenden Körper ihre anziehenden Kräfte haben, welche im Verhältniss der Menge der Materie zu wirken vermögen, wie oben von den irdischen Körpern gezeigt worden ist. In verschiedenen Abständen aber werden auch die Kräfte dieser sich umgekehrt wie die Quadrate der Abstände verhalten; denn es wird mathematisch bewiesen, dass die nach diesem Gesetz anziehenden Kugeln aus Theilchen zusammengesetzt sein müssen, welche nach demselben Gesetze anziehen.

Die vorhergehenden Schlüsse beruhen auf dem folgenden Grundgesetz, welches von allen Gelehrten angenommen wird, dass nämlich für gleichartige Wirkungen dieselben Ursachen gelten, wenn man die Eigenschaften kennt, oder sie noch nicht erkannt hat. Wer wollte wohl daran zweifeln, dass, wenn die Schwere den Fall eines Steines in Europa bewirkt, dieselbe Ursache den Fall in Amerika bewirke? Wenn in Europa eine wechselseitige Schwere zwischen einem Steine und der Erde stattfindet; wer wird dann dieselbe wechselseitige Schwere in Amerika bezweifeln? Wenn die anziehende Kraft des Steines und der Erde in Europa aus den einzelnen Kräften der Theile zusammengesetzt wird; wer wird alsdann eine ähnliche Zusammensetzung in Amerika ableugnen? Wenn die Anziehung der Erde sich in Europa auf alle Arten von Körpern und in alle Entfernungen fortpflanzt; wer wird alsdann nicht eine ähnliche Fortpflanzung in Amerika annehmen? Auf diese Regel gründet sich alle Physik; hebt man sie auf, so kann man nichts von allen Dingen zugleich behaupten. Die Beschaffenheit einzelner Dinge wird durch Beobachtungen und Versuche bekannt; daraus schliessen wir, allein nach dieser Regel, auf die Natur aller Dinge.

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Isaac Newton: Mathematische Prinzipien der Naturlehre. Robert Oppenheim, Berlin 1872, Seite 10. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:NewtonPrincipien.djvu/18&oldid=- (Version vom 1.8.2018)