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Du rissest es aus langer Schmach
Empor zu neuer Schöne!

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In Einer Nacht, auf Einen Schlag

Rein wuschen’s deine Söhne!

So helfe dir nun Gott, Tyrann!
Erstochen und erschossen!
Und abwärts durch die Straßen rann

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Ihr Blut in allen Gossen!

Arbeiterblut, Studentenblut –
Wir knirschen mit den Zähnen,
Und in die Augen treibt die Wuth
Uns seltne Männerthränen!

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Sie fochten dreizehn Stunden lang,

Die Erde hat gezittert!
Sie fochten ohne Sang und Klang,
Sie fochten stumm erbittert!

Empfohlene Zitierweise:
Ferdinand Freiligrath: Neuere politische und sociale Gedichte. Erstes Heft. Zweiter Abdruck.. Selbstverlag des Verfassers, Köln 1849, Seite 53. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Neuere_politische_und_sociale_Gedichte_Freiligrath_1849.pdf/55&oldid=- (Version vom 1.8.2018)