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hält sie das Schwert, in der andern die Waage, in deren Schaalen der Oelzweig über die Siegesgöttin das Uebergewicht behält. Der Ruhm guter Fürsten, in der Liebe zur öffentlichen Ruhe gegründet, hebt ein unschuldiges Kind, das einen Kranz von Granatenbluhmen darreicht, empor, und neben der Figur des Ruhms steht ein Bienenkorb, das Bild innerlicher Eintracht und Glückseligkeit, auf Ordnung und Industrie gebauet. Im Vorgrunde ruhet wachsam auf sein Schild gelehnt, ein edelgezeichneter Krieger, ein Anderer den russischen Adler nach Art der römischen Paniere haltend, glaubt schon den Befehl zum Aufbruch zu vernehmen.

Die dritte Gruppe auf der rechten Seite stellt das Glück und die Beschäftigungen des Landmanns im Frieden vor. Hier erblicken Sie an einem schwer mit Früchten beladenen Baume ein herrlich Gemälde, Triptolem und Ceres, wie sie ihr Volk in dem Ackerbaue unterrichten. Die Umherstehenden glauben in ihnen die Züge Catharinens und des Großfürsten zu entdecken. Dieser Anblick begeistert sie zum Fleiß. Hier wird Holz zum Schiffsbaue und andern Bedürfnissen gehauen; ein ermüdeter Landmann sammelt neue Kräfte zum mühsamen Baue seines väterlichen Feldes; und ein Jüngling bricht die Früchte eines von ihm selbst gepflegten Baumes. Um sie her liegen zerstreut Attribute des Ackerbaues und der Gartenkunst.

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Unbekannt: Ueber die Dresdner Gemäldeausstellung vom Jahres 1781. Dyckische Buchhandlung, Leipzig 1781, Seite 50. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Neue_Bibliothek_der_sch%C3%B6nen_Wissenschaften_Gem%C3%A4ldeausstellung_Dresden_1781.djvu/32&oldid=- (Version vom 30.9.2024)