Aufzuges von einem Gasthofe vor Augen gelegt. Sein Plan darzu ist mit so vieler Ueberlegung und Rücksicht auf alle Bedürfnisse eines dergleichen Gebäudes entworfen, als seine Zeichnung sich durch Fleiß und Reinlichkeit unterscheidet.
Endlich vergönnen Sie mir noch, mein Theuerster, der Ausstellung eines Mannes zu erwähnen, den Sie vor zehen Jahren in Rom kannten, und von dem Sie mehrmals gegen mich klagten, daß er durch die Verwaltung des ihm übertragenen Kassenamts für die Baukunst, in welcher er doch so entscheidende gelehrte und praktische Verdienste besitzt, fast ganz verloren scheint. Eben dieser Wink vielleicht war es, der Herrn Oberbauamtszahlmeister Weinlich seit ungefähr zwey Jahren vermochte uns zu zeigen, das unter Zahlen und Rechnungen seine Liebe für sein Studium doch nicht erkaltet sey. Von seinem Entwurfe den er: Maison de plaisance arrangée de manière, qu’elle puisse servir de Museum pour un grand Seigneur, betittelt, (warum konnte ein deutscher Künstler dies nicht deutsch sagen?) hatte er einen Plan, eine lange Außenseite nach dem Garten, und eine Seitenfaçade ausgestellt. – Der Plan macht ungefähr die Figur eines römischen großen H. Die beiden perpendikularen Striche desselben sind Flügel, welche den Wohnzimmern auf beiden Seiten gewidmet sind, die Horizontallinie aber enthält ein ansehnliches Corps de logis zu Parade- und Societätszimmern
Unbekannt: Ueber die Dresdner Gemäldeausstellung vom Jahres 1781. Dyckische Buchhandlung, Leipzig 1781, Seite 45. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Neue_Bibliothek_der_sch%C3%B6nen_Wissenschaften_Gem%C3%A4ldeausstellung_Dresden_1781.djvu/27&oldid=- (Version vom 30.9.2024)