Der Pavillon, den er mit dem ihn umgebenden Hain, für eine englische Gartenpartie anwendbar, diesmal ausstellte, verrieth, wie alles, was aus seiner Hand kommt, Talent und war besonders sehr malerisch gezeichnet.
Unter den Zöglingen der Akademie fanden wir in Herr Siegels Idee eines Gartenhauses viel Gutes. Sie schien uns noch vor seinem kostbaren Landhause den Vorzug zu behaupten. In diesem schlägt die große Kolonade, wodurch selbiges auf der Vorderseite eingeschlossen wird, ein wenig zu sehr nieder, und es herrscht sowohl in dem ganz viereckigten Plan, als vornemlich in den immer gleich fortlaufenden Dächern eine Monotonie, die bey seinem Gartenhause nicht anzutreffen war.
Herr Verlohren, ein sonst sehr schätzbarer junger Mann, schien diesmal seinen Geschmack ein wenig zu sehr nach dem Plane des Dresdner Landhauses geformt zu haben: und von Herrn Böhmens ovalen protestantischen Kirche, deren Entwurf wirklich viele Verdienste zu haben schien, hätten wir nur gewünscht, daß sie niedriger gehangen hätte, um sie genauer beurtheilen zu Können.
Auch der junge Schwarze, ein Jüngling von vierzehn Jahren, verdient seines ausgestellten Triumphbogens halber, Aufmunterung.
Vor andern aber hatte Herr Stiglitz auch in diesem Jahre seine immer mehr wachsenden Kenntnisse in der perspektivischen Zeichnung eines zuweilen horizontal, zuweilen perpendikular durchschnittenen
Unbekannt: Ueber die Dresdner Gemäldeausstellung vom Jahres 1781. Dyckische Buchhandlung, Leipzig 1781, Seite 44. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Neue_Bibliothek_der_sch%C3%B6nen_Wissenschaften_Gem%C3%A4ldeausstellung_Dresden_1781.djvu/26&oldid=- (Version vom 30.9.2024)