jungern Klaß. Die beyden andern Zöglinge von Schenau. – Herr Schubert erlaube mir ein Wort über seinen erfundnen nächtlichen Ueberfall mit ihm zu sprechen! — Aufrichtig wünsche ich ihm zu dem Talent, das er für das Fach der Schlachten empfangen zu haben scheint, Glück; er hat Feuer, Gefühle, Ideen, und zeichnet ganz artig Pferde. Wird er diese Gaben, mit Studium zu verbinden fortfahren, sich vor Selbstliebe, die so oft das Gift der Fähigkeiten zu seyn pflegt, hüten; auf die Natur ferner sorgfältig Acht geben, militarisches Kostume und Anatomie der Thiere studiren, und seine Kenntnisse durch Lektüre zu bereichern suchen; so kann er einst in seinem Fache Original werden. Alleine nec invenisse eum, qui non judicauit, glaube ich mit Quintilian, und rufe es warnend dem jungen Künstler, bey seiner ausgestellten größern Erfindung zu. – Ein Kommando Reuterey wagt unter dem Schutze der Nacht einen Ausfall auf die Belagerer, stößt aber im Finstern auf eine verdeckte Batterie, welche die Feinde listig still schweigen und nicht eher als in dem Augenblicke feuern lassen, da die Ueberfallenden ganz heran sind. In der Entfernung brennt die belagerte Stadt. – Der Gedanke ist auffallend, neu, aber eben vielleicht seiner großen Kühnheit wegen schwerlich noch je gewagt. Diese schreckliche Verwirrung, das unvermuthete Abfeuern des Geschützes, das in dieser Nähe die herankommenden Reuter vielleicht ganz zerschmettern würde, alles, das Werk fast weniger
Unbekannt: Ueber die Dresdner Gemäldeausstellung vom Jahres 1781. Dyckische Buchhandlung, Leipzig 1781, Seite 37. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Neue_Bibliothek_der_sch%C3%B6nen_Wissenschaften_Gem%C3%A4ldeausstellung_Dresden_1781.djvu/19&oldid=- (Version vom 30.9.2024)