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Hand einer Tochter Oesers, nach Dunker, befand.

In freundschaftlicher Nachbarschaft war hier auch der sechste Pastellversuch einer künftigen Künstlerin aufgestellt: das Bildniß der Demoiselle Stock, von ihrer ältern Schwester gemalt. Wenn dieser Versuch Anfrage an das Publikum seyn sollte: so darf sie wohl keine andere, als eine aufmunternde Antwort erwarten.

Herrn Schlegels nach einer bekannten Gemme profilirte Köpfe des Herkules und der Omphale, waren so getreu als fleißig ausgeführt, und erinnerten uns an jene Arbeiten, die Oeser, seit mehrern Jahren, aus Patriotismus, für Kunst und für Vaterland, in unserm sächsischen Marmor unternimmt. Um so weniger schien es uns erklärbar, warum Herr Schlegel, zu seinem größern minder guten Basrelief, kein besser Stück Marmor, das er doch so leicht hätte haben können, gewählt hatte[1].

  1. Unter den Werken der Dilettanten, deren Verschiedene auf den Beyfall der Kenner Anspruch hatten, hier aber, der Absicht des Verfassers gemäß, unerwähnt geblieben sind, zeichneten sich des berühmten J. R. Forsters zwey in Oel gemalte Thiere aus, die mit den Arbeiten der Leipziger Akademie eingesandt worden waren. Eins derselben, mit großer Mähne, langem Barte und Haare auf der Stirn, am Unterleibe und zwischen den Vorderfüßen, war vom Vorgebirge der guten Hoffnung, eine kleine Art wilder Ochsen, welche die Hottentoten Gnuh heißen. Das andere mit bunten breiten Ohren, größer als jenes, ein Mittelding zwischen Antelope und Ochse, kömmt von Indostan und heißt auf Persisch Nil-Ghan. Herr Forster wünschte seine nützlichen Versuche in dieser Art, vorzüglich dem Urtheile eines Fürsten zu unterwerfen, der selbst so sehr Kenner der Naturgeschichte ist, und der gnädigste Befehl, diese Gemälde in der Akademie unter den Werken der Kunst mit auszustellen, enthielt, außer dem Merkmale von Achtung für den Gelehrten, zugleich eine Erinnerung an den ganzen Umfang der Endzwecke einer Akademie. Auch hier ist Glänzen wohl weniger die Absicht als Nützen. Hier sollen die ausgestellten Kunstwerke, von Männern entschiedenen Werths denen nur zum Maaßstabe dienen, die ihres schwankenden Ruhmes einst gewiß zu werden wünschen; hier sollen die Uebenden ihre Versuche zusammen bringen, gegen einander vergleichen und nach dem Urtheile unpartheyischer Kenner und dem Ausspruche weiser Lehrer bescheiden prüfen. Weiter verbreitet sich der Einfluß dieses Instituts, wann jeder Stand nach seinen Verhältnissen daran Antheil nimmt, wann selbst der Gelehrte, wo ihm zu vollständiger Entwickelung seiner Begriffe die Sprache nicht zulänglich scheint, sich durch hier erlangte deutlichere Erklärungsmittel verständlich zu machen weiß.
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Unbekannt: Ueber die Dresdner Gemäldeausstellung vom Jahres 1781. Dyckische Buchhandlung, Leipzig 1781, Seite 33. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Neue_Bibliothek_der_sch%C3%B6nen_Wissenschaften_Gem%C3%A4ldeausstellung_Dresden_1781.djvu/15&oldid=- (Version vom 29.9.2024)