Seite:Neue Bibliothek der schönen Wissenschaften Akademieausstellungen Dresden 1768 1769.djvu/17

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Jahre ausgestellten Grund- und Standriß eines großen Gewächshauses von hundert und fünf und siebenzig Ellen, daß der Freyherr von Riesch auf seinem Gute zu Neschwitz in der Oberlausitz, nach der Angabe besagten Hofbaumeisters, aufgeführet hätte, und daß es aus einer Menge Säle und Gallerien zur Ueberwinterung ausländischer Fruchtbäume bestünde; die große Doppeltreppe, die zu dem obern Saale und Wohnzimmern führet, die Menge derselben, die zur bequemen Wohnung einer ganzen Familie und einer Menge Fremden vollkommen hinreichend ist; alles dieses hat Ihren Beyfall. Allein nun Ihr Tadel! Es misfällt Ihnen, daß der Gurtsimms, an der mittlern grossen Vorlage, um anderthalb Ellen höher springt, als der Hauptsimms an den beyden langen Seiten, da doch nach der strengsten Regel kein Simms unterbrochen seyn soll. Nun muß ich Ihnen sagen, daß ich dieses Gebäude unterweges selber gesehen habe; weil der Ruf davon, in der Oberlausitz meine Neugier reizte, und ich von Budißin aus, einen Weg über Neschwitz, das nur zwo Stunden davon liegt, nach Dresden nahm. Ich gestehe, daß mir nicht nur dieses neue Gewächs- und Wohnhaus, sondern auch die ganze Anlage der Gärten sammt dem alten Schlosse, und den darzu gehörigen Gastgebäuden ungemein gefallen hat. Der Stifter davon, wie Sie wissen, war ein Herzog von Würtenberg, der es zu Anfange dieses Jahrhunderts anlegen ließ, und der itzige Besitzer sucht es in allen Stücken zu verbessern. Ich übergehe