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Eine Hirtinn weidet ihr Vieh bey einem rauschenden Wasserfalle.

Vertummus und Pomona, jener in der Gestalt einer Alten, bewiesen in einem Gemälde des Herrn Raymond, daß er in seiner Jugend mit den richtigsten Grundsätzen der Farbengebung müsse umgegangen seyn.

In Bildnissen hat Herr Graaf die Erwartung erfüllt. In gewissem Verstande will dieses mehr sagen, als übertreffen. In einem gemilderten Lichte, that das Bildniß des Hrn. Hof- und Justizienraths Baron von Hohenthal die trefflichste Wirkung, und würde auch unter jeglichem Lichte neben den besten Bildnissen der Niederländer stehen können. Die ganz ungezwungne Stellung mit der rechten Hand in der Seite und mit der über einen Stuhl nachläßig hangenden linken Hand, die ein Buch hält, die Kleidung selbst, daran die stille Farbe und die Enthaltung von allem überflüßigen Zierrathe das Gemälde bereicherte, und ihm diejenige Würde gab, welche van Dyck so oft in der edlen Einfalt gesucht und mit so großem Glücke erreicht hat. – Dagegen schien der Künstler mit mehrern Beywerken an einem großen Kniestücke, das den Hrn. Oberküchenmeister und nachmaligen wirklichen Geheimdenrath von Kessel mit Papieren in der Hand, die auf seine Amtsbeschäfftigung deuten, vorstellt, bewiesen zu haben, es lege, um jeglichen Liebhaber zu vergnügen, die reichere Zusammensetzung, die den Pinsel des Rigaud so vielen empfohlen, auch dem Herrn Graaf keine Schwierigkeit vor, die durch den Verstand