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rung von Moskau. Der seitdem neue Anstrengungen erfordernde Krieg raubte die Muße zur Fortsetzung dieses höchst wichtigen Werks, welches dem Leser bald die hohe Hand verräth, welche die Feder eben so gut zu führen weiß, als das Schwerdt. Cäsars Geist und Stil sind nicht zu verkennen in diesen Commentaren, welche von den wichtigsten Begebenheiten unserer Tage den Schleier wegziehen, welcher sie noch bedeckte. —

[Ein solches Werk bliebe allerdings eine sehr merkwürdige Erscheinung, und könnte für die Zeitgeschichte von der höchsten Wichtigkeit seyn, wenn dasselbe mit den Cäsarschen Commentaren gleiche Ansprüche auf historische Treue machen könnte. Allein ohne es gelesen zu haben, fürchtet der teutsche Herausgeber dieses Werks, daß in dem Umstande, daß hier auch der größte Feldherr seiner Zeit von seinen Kriegsthaten Nachricht giebt, die einzige Aehnlichkeit mit jenen Cäsarschen Commentaren liege. Wenn das Werk auch etwas mehr ist, als eine vollständige Sammlung der französischen Armeebülletins, von denen der künftige Geschichtsschreiber nur einen sehr vorsichtigen Gebrauch machen darf, so mag es doch wohl durch Form und Inhalt der Geschichtschreibung des Curtius[1] näher kommen, als Cäsars Erzählung seiner eigenen Waffenthaten. Wenigstens führt der Geist aller bisherigen Armeeberichte und Proclamationen auf diese Vermuthung. Die unpartheiische Nachwelt wird sich aber in diesem Falle durch die Darstellung eben so wenig bestechen lassen, als durch den historischen

  1. Quintus Curtius Rufus, römischer Historiker, vermutlich im 1. Jh. n. Chr.