Diverse: Miscellaneen | |
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weil die Policey durch das vorige Verbot ihren Endzweck nicht erreicht sah: denn viele hiesige Kaufleute, anstatt gute Waaren von der ersten Hand beyzuschaffen, kauften selbst ihre Waaren von den hier angekommenen Gänglern. Es kann, auch noch andere Veranlassungen zu dieser Änderung gegeben haben; wer kann es aber wagen, sie hier öffentlich entfalten zu wollen? Der Denker tritt zurück, und entläßt die Entwickelung derselbigen der Zukunft.
Am 14ten hatten wir hier 2 fürchterliche Gewitter, die vielen Schaden anrichteten. Mit dem Schaden aber, den sie zu Beckstein anrichteten, steht er in keinem Vergleiche. Der Schaden dieses Orts steigt auf 30000 fl. Heu- Getraid- und Wein-Ernde ist nicht nur gänzlich dahin, sondern alle liegende Gründe entweder ausgespühlt, oder mit Schlamm und Kies überführt, daß man sie nicht kennet. Die ganze Markung sieht sich nicht mehr gleich. Dem Anschein nach hätte der Weinzehend dieses einzigen Orts auf 30 Fuder steigen können, jetzt wird kaum eines zu heben seyn. Der Ort Beckstein liegt in einem Kessel zwischen lauter hohen Gebirgen, allenthalben strömte das Wasser in denselben. Über Mannshöhe war der Strom, der ungeheure Steine mit sich fortwälzte, Baustickeln und Mauern darnieder riß, die Brunnen verwüstete
Diverse: Miscellaneen in: Journal von und für Franken, Band 6. Raw, Nürnberg 1793, Seite 629. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Miscellaneen_(Journal_von_und_f%C3%BCr_Franken,_Band_6,_5).pdf/7&oldid=- (Version vom 1.8.2018)