Seite:Miscellaneen (Journal von und für Franken, Band 1, 2).pdf/2

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Diverse: Miscellaneen

junge Leute gekannt, die aus dieses Mannes Schule ausgegangen waren, und ein sichtbarer Beweis seiner tiefen Einsichten in die Wissenschaften, seines guten Lehrvortrags und seiner redlichen Gesinnungen, die er ihnen mitgetheilt hatte, gewesen sind. Durch ihn kam auch die Schule zu Hildburghausen in guten Flor, und seine Schüler waren immer so gut gebildet, daß sie von ihm aus sogleich die höhern Schulen mit Nutzen beziehen konnten. Eine rastlose Geschäfftigkeit und ein nicht zu ermüdender Fleiß waren unter seinen hervorstechenden Tugenden, verbunden mit einer herablassenden Güte und einer schonenden Nachsicht gegen seine Schüler. Beyde sicherten ihn gegen Gleichgültigkeit in seinem Amt: ein Fehler, in welchen Schullehrer bey dem ewigen Einerley nur gar zu leicht verfallen, und bey irgend einer verspürten Abneigung ihrer Schüler gegen sie immer mehr darin erhalten werden. Bescheidenheit und Herzensgüte zeichneten ihn auch vor vielen seiner Nebenmenschen aus. Zu letzterer Behauptung folgendes als Beleg. Er heyrathete nicht, um in seiner Wohlthätigkeit gegen seine graue Mutter keine Einschränkungen seines wohlwollenden Herzens erfahren zu dürfen. Neben seiner Mutter ernährte er noch vom Anfang seines Amtes auch zwey Geschwister.

Empfohlene Zitierweise:
Diverse: Miscellaneen in: Journal von und für Franken, Band 1. Raw, Nürnberg 1790, Seite 205. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Miscellaneen_(Journal_von_und_f%C3%BCr_Franken,_Band_1,_2).pdf/2&oldid=- (Version vom 1.8.2018)