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blieb, wie man weiss, nur einige Jahre zu Paris. Hummelberger weilte länger, er hörte dann noch bei Tissardus und H. Aleander (Mottensis), unter denen er grosse Fortschritte im Griechischen machte und deren volles Wohlwollen er seiner Sittsamkeit und seines eifrigen Sprachstudiums halber errang. Namentlich Favre des Etaples war ihm geneigt, nicht minder aber auch J. Badius Ascensius, der berühmte Typograph, R. Fortunatus u. A. Als Hummelberger um 1511 Paris verliess, trauerten die Freunde und Landsleute um ihn, vor Allen Kierher und A. Truchsess, freuten sich aber, als sie hörten, dass er in Strassburg glücklich angekommen; hier dürfte er mit Sapidus bekannt geworden sein. Dann geht es in die Heimath nach Ravensburg, hierauf nach Tettnang zu seinem Gönner Christof von Schwarzenberg. In dieser Zeit lebt Hummelberger vorzüglich griechischen Studien und tritt in die innigsten Beziehungen zu den Trägern der humanistischen Richtung. Endlich aber begibt er sich, seine Sehnsucht nach der durch antike Reminiscenzen nicht minder als durch seine Bedeutung für die christliche Welt geweihten Roma nicht langer bezwingend um 1514 mit Anempfehlungen seiner Freunde versehen nach Italien. Hier gelang es dem bereits ganz erasmischen Anschauungen Ergebenen für den damals gerade durch die Cölner Dominicaner arg bedrängten J. Reuchlin in so erfolgreicher Weise einzutreten, dass sein Name in das Verzeichniss der Vertheidiger Reuchlin’s Aufnahme fand.[1] Nach seiner Rückkehr nach Deutschland hielt sich Hummelberger einige Zeit bei seinem Verwandten Menlishofer zu Constanz, dann zu Ravensburg auf, wo er, der wohl schon früher dem geistlichen Stande sich zugewendet, Pfarrer und Lehrer geworden. Zu der Mehrzahl der Humanisten und Reformatoren hat er Beziehungen unterhalten. Obenan in seiner Achtung stand Erasmus, dem er, wie die meisten Zeitgenossen, sich willig unterordnet. Heftig erregt es ihn u. a. als Stunica


  1. Vgl. L. Geiger, in seinem trefflichen Buche über J. Reuchlin. Leipzig 1871. S. 331. 368.
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Adalbert Horawitz: Michael Hummelberger. Eine biographische Skizze. S. Calvary & Co., Berlin 1875, Seite 10. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Michael_Hummelberger._Eine_biographische_Skizze.djvu/10&oldid=- (Version vom 1.8.2018)