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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben
2. Theil

Blättern einer Palmenart mit kleinen Zwecken von Bambusrohr sinnreich zusammengesteckt war, auf dem Boden ausgebreitet und das ganze Schwein sorgfältig hineingewickelt war, wurde dasselbe nach einem Backofen getragen, der schon bereit war, es aufzunehmen. Hier wurde es gleich auf die heißen Steine gelegt, und mit dicken Lagen von Blättern zugedeckt und das Ganze verschwand dann bald unter einem Erdhügel, der darüber aufgeworfen wurde.

Das ist das summarische Verfahren, durch welches die Typies eine widerspenstige Sau in das liebenswürdigste und zarteste Schweinefleisch verwandeln, welches auf der Zunge zerschmilzt wie ein zartes Lächeln von den Lippen einer Schönheit.

Ich empfehle ihr eigenthümliches Verfahren dem Nachdenken aller Schlächter, Köche und Hausfrauen. Das unglückliche Schwein, dessen Schicksal ich eben erzählt habe, war nicht das einzige welches an jenem denkwürdigen Tage den Weg alles Fleisches gehen mußte. Manch höllisches Grunzen, manch bittendes Quieken verrieth, was an jedem Punkte des Thales vorging, und ich glaube bestimmt, daß der Erstgeborne jeder Brut vor Sonnenuntergang jenes verhängnißvollen Tages sterben mußte.

Die Scene am Ti war nun erstaunlich belebt. Schweine und Poee-Poee buken in zahlreichen Oefen, die durch die darüber gehäuften frischen Erdhügel aussahen wie lauter

Empfohlene Zitierweise:
Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben, 2. Theil. Gustav Mayer, Leipzig 1847, Seite 60. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Melville-Vier_Monate_auf_den_Marquesas-Inseln._Teil_2.djvu/66&oldid=- (Version vom 1.8.2018)