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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben
2. Theil

Alles was ich von den Einzelheiten, welche Mow-Mow seinen Zuhörern erzählte, verstehen konnte, war, daß mein lang verlorener Gefährte in einem Boote zurückgekommen sei, welches so eben in die Bucht hereingerudert wäre. Diese Nachricht erregte in mir den lebhaften Wunsch, sogleich nach der See hinabgetragen zu werden, damit nicht unvorhergesehene Umstände unser Zusammentreffen verhindern möchten. Aber hierin wollten die Wilden nicht einwilligen und setzten ihren Weg nach der königlichen Wohnung fort. Als wir uns derselben näherten, zeigten sich Mehevi und einige Häuptlinge in der Verranda und riefen uns laut zu, heranzukommen.

Sobald wir bei ihnen waren, versuchte ich ihnen begreiflich zu machen, daß ich zum Strande hinabwollte, um Tobias zu begegnen. Diesem widersetzte sich der König und befahl Kory-Kory, mich in das Haus zu tragen. Widerstand war vergeblich und in wenigen Augenblicken befand ich mich im Ti von einer lärmenden Gruppe Wilder umgeben, welche die jüngste Meldung besprachen. Der Name Tobias wurde häufig wiederholt, in Verbindung mit heftigen Ausrufungen des Erstaunens. Es schien als ob sie mit Bezug auf die Thatsache seiner Ankunft noch Zweifel unterhielten, und jeder neue Bericht, welcher von der Küste gebracht wurde, verursachte ihnen die lebhafteste Bewegung.

Fast wahnsinnig, in einem solchen Zustande von Ungewißheit

Empfohlene Zitierweise:
Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben, 2. Theil. Gustav Mayer, Leipzig 1847, Seite 223. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Melville-Vier_Monate_auf_den_Marquesas-Inseln._Teil_2.djvu/229&oldid=- (Version vom 1.8.2018)