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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben
2. Theil

der Wilden hatte mich so verwöhnt, daß ich von jedem neuen Ankömmling denselben hohen Grad von Neugierde und Achtung erwartete. Sein sonderbares Benehmen erhöhte übrigens nur meinen Wunsch, ausfindig zu machen, wer diese merkwürdige Person sei, die jetzt die ganze Aufmerksamkeit sämmtlicher Thalbewohner in Anspruch nahm.

Tinora setzte dem Fremden eine Kalebasse mit Poee-Poee vor, welches er mit Vergnügen aß, indem er zwischen jedem Mundvoll einige schnelle Worte ausstieß, welche die Menge, die nun das Haus füllte, eifrig auffaßte und wiederholte. Als ich die auffallende Unterwürfigkeit der Eingebornen gegen den Fremden bemerkte und alle Aufmerksamkeit gegen mich aufhören sah, fühlte ich mich nicht wenig verletzt. Der Ruhm des Tommo ist dahin, dachte ich, und je eher er sich aus dem Thal entfernt, desto besser. Das waren meine Gefühle in jenem Augenblick und sie entstanden aus jenem Erbprinzip aller wirklich heroischen Charaktere, dem festeingewurzelten Entschluß, entweder das beste Stück vom Braten zu bekommen, oder gar nichts.

Nachdem Marnoo, diese Alle fesselnde Persönlichkeit, seinen Hunger gestillt und einige Züge aus der ihm gereichten Pfeife gethan hatte, begann er eine Anrede, die seine Zuhörer zur größten Aufmerksamkeit spannte.

Wie wenig ich auch von der Sprache verstand, so konnte ich doch aus seinen lebhaften Geberden und wechselnden Gesichtszügen,

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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben, 2. Theil. Gustav Mayer, Leipzig 1847, Seite 15. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Melville-Vier_Monate_auf_den_Marquesas-Inseln._Teil_2.djvu/21&oldid=- (Version vom 1.8.2018)