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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben
2. Theil

ihr ganzer Hof blickten mich so überrascht an, als hätte ich eine übernatürliche Fähigkeit entwickelt, welche der Himmel ihnen nicht bescheert habe. Der König war über den Vers sehr erfreut, aber der Refrain entzückte ihn völlig. Auf seine Bitte wiederholte ich ihn mehrere Male und seine Bemühungen, die Melodie und die Worte zu fassen, waren höchst komisch. Der königliche Wilde schien zu glauben, daß das Unternehmen ihm glücken würde, wenn er alle seine Gesichtszüge maßlos verzerrte, aber dies entsprach seinem Zweck nicht, und zuletzt gab er den Versuch auf und tröstete sich damit, der Melodie wohl funfzigmal zuzuhören.

Ehe Mehevi diese Entdeckung machte, habe ich nie gewußt, daß ich etwas Nachtigallen-Natur besäße, jetzt aber wurde ich zum Hofsänger gemacht und mußte in dieser Eigenschaft sehr häufig Dienste thun.

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Außer den Holzstäben und den Trommeln schienen keine andern musikalischen Instrumente in Typie zu sein, außer eines, welches man füglich eine Nasenflöte hätte nennen können. Es ist etwas länger als eine gewöhnliche Querpfeife und wird aus einem schönen scharlachrothen Rohre gemacht; es hat vier bis fünf Grifflöcher und dicht an dem einen Ende ein ziemlich großes Loch, welches unter das linke Nasenloch gehalten wird. Die Wilden schließen das andere Nasenloch durch eine eigenthümliche Verzerrung des Nasenmuskels

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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben, 2. Theil. Gustav Mayer, Leipzig 1847, Seite 190. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Melville-Vier_Monate_auf_den_Marquesas-Inseln._Teil_2.djvu/196&oldid=- (Version vom 1.8.2018)