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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben
2. Theil

nicht wirklich selbst zugegen gewesen, so hätte ich nicht glauben können, daß menschliche Kehlen solche Laute hervorbringen könnten.

Man schreibt den Wilden im Allgemeinen eine Gutturalbetonung zu; dies ist übrigens nicht immer der Fall, namentlich unter den Bewohnern des polynesischen Archipels. Die Lippenmelodie, mit welcher die Mädchen von Typie eine gewöhnliche Unterhaltung führen, giebt den Endsilben jedes Satzes eine musikalische Verlängerung; bisweilen zwitschern sie ihre Worte hervor, mit einer vogelartigen Betonung, welche dem Ohr erstaunlich angenehm klingt.

Die Männer sind indeß in ihren Äußerungen nicht für den Wohllaut so aufmerksam, und werden sie eifrig über irgend einen Gegenstand, so ergehen sie sich in einer Art von Wort-Paroxismus, in welchem alle Arten von rauhen Tönen gehört werden, welche sie mit einer Kraft und Schnelligkeit ausstoßen, die wahrhaft überraschend ist.

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Obgleich diese Wilden sehr gern singen, so scheinen sie doch durchaus nicht zu wissen, was Gesang ist, wenigstens in dem Sinne, wie andere Nationen das Wort verstehen.

Ich werde nie den Augenblick vergessen, als ich zufällig zum ersten Male in Gegenwart des edlen Mehevi eine Melodie mehr brüllte, als sang. Es war ein Vers aus dem „bairischen Besenhändler“. Die Majestät von Typie und

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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben, 2. Theil. Gustav Mayer, Leipzig 1847, Seite 189. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Melville-Vier_Monate_auf_den_Marquesas-Inseln._Teil_2.djvu/195&oldid=- (Version vom 1.8.2018)