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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben
2. Theil

warfen, war durch diese Zeichen geheiligt. Auf dieselbe Art war eine Pfeife, welche der König mir geschenkt hatte, in den Augen der Eingebornen heilig gesprochen, und ich konnte nie einen unter ihnen dahin bringen, aus derselben zu rauchen. Der Kopf derselben war mit einem aus Gras geflochtenen Bande geziert und glich den Türkenköpfen, welche zuweilen an unsern Peitschenstielen ausgearbeitet sind.

Ein ähnliches Zeichen ward einmal von der königlichen Hand des Mehevi selbst um meinen Arm geflochten, welcher, sobald er damit fertig war, das Wort Taboo aussprach. Dieses ereignete sich kurze Zeit nach dem Verschwinden des Tobias, und hätten mich nicht die Eingebornen von dem Augenblicke an, wo ich ihr Thal betrat, mit gleicher Güte behandelt, so würde ich ihr späteres Betragen den Wirkungen dieser heiligen Binde zugeschrieben haben. Die sonderbaren Wirkungen des Taboo sind nicht das einzige Merkwürdige bei demselben. Es würde übrigens unmöglich sein, sie alle zu nennen: schwarze Schweine, kleine Kinder bis zu einem gewissen Alter, schwangere Weiber, junge Männer während der Zeit der Tättowirung ihrer Gesichter und gewisse Theile des Thales während der Dauer eines Regenschauers sind in gleichem Maße durch den Einfluß des Taboo geschützt.

In der Bucht von Tior war ich einmal Zeuge eines merkwürdigen Beispiels seines Einflusses. Ich erwähnte

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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben, 2. Theil. Gustav Mayer, Leipzig 1847, Seite 181. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Melville-Vier_Monate_auf_den_Marquesas-Inseln._Teil_2.djvu/187&oldid=- (Version vom 1.8.2018)