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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben
2. Theil

von Perlmutter- und Stahlinstrumenten eines Zahnarztes hervorruft.

Der Künstler war nicht mit einer Originalzeichnung beschäftigt, sondern bearbeitete einen ehrwürdigen Wilden, dessen Tättowirung durch das Alter etwas verblichen war und der Auffrischung bedurfte. Er retouchirte also blos das Werk eines alten Meisters der Schule von Typie auf der menschlichen Leinwand, die vor ihm ausgebreitet lag. Er bearbeitete gerade die Augenlider, welche wie bei Kory-Kory mit einem quer über das Gesicht laufenden Striche verziert waren.

Trotz aller Anstrengungen des alten Mannes, zeigten doch verschiedene Zuckungen der Gesichtsmuskeln die große Empfindlichkeit dieser Fensterläden der Seele, welche er eben neu malen ließ. Der Künstler fuhr aber mit einem Herzen so kalt, wie das eines Regimentschirurgen in seiner Arbeit fort, und sang dazu ein wildes Lied, während er so heiter wie ein Specht auf seinem hölzernen Instrument forthämmerte.

Er war so in sein Werk vertieft, daß er unser Herannahen nicht bemerkte, bis ich, nachdem ich ungestört seiner Arbeit eine Weile zugesehen hatte, für gut befand, seine Aufmerksamkeit auf mich zu lenken. Sobald er mich sah, faßte er mich in einer Art von freudigem Paroxismus, denn er glaubte, ich komme zu ihm, um seine Kunst auf die Probe zu stellen,

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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben, 2. Theil. Gustav Mayer, Leipzig 1847, Seite 172. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Melville-Vier_Monate_auf_den_Marquesas-Inseln._Teil_2.djvu/178&oldid=- (Version vom 1.8.2018)