Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben 2. Theil | |
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an der Spitze, auf dessen oberstes Ende er mit einem kleinen hölzernen Hammer schlug, indem er so die Haut punktirte, und mit einer farbigen Masse tränkte, in welche die Spitze getaucht war. Eine Cocosschale mit dieser Flüssigkeit stand neben ihm am Boden. Diese Farbe wird gemacht, indem man einen Pflanzensaft mit der Asche der Armor oder Lichtnuß mischt, welche zu diesem Ende immer aufbewahrt wird. Neben dem Wilden lag auf einem Stück schmutzigen Tappa eine große Anzahl sonderbarer kleiner Geräthschaften von Knochen und Holz, die bei den verschiedenen Ausübungen der Kunst gebraucht wurden. Einige davon endigten in einer einzigen feinen Spitze und wurden wie feine Pinsel verwendet, um die letzte Vollendung zu geben, oder um die zarteren Theile des Körpers zu bearbeiten, welches gegenwärtig der Fall war. Andere zeigten mehrere Spitzen in einer Linie, etwa wie die Zähne einer Säge, diese wurden bei den gröberen Theilen der Arbeit verwendet, und namentlich beim Punktiren der geraden Linien. Einige hatten die Spitzen in einer gewissen Ordnung, so daß sie mit einem einzigen Hammerschlag eine unauslöschliche Figur auf dem Körper hinterließen. Ich bemerkte einige, deren Stiele sonderbar gebogen waren, als ob sie bestimmt seien, in die Krümmungen des Ohres gesteckt zu werden, um dort die Spuren des Tättowirens zu hinterlassen. Im Ganzen machte der Anblick dieser Instrumente auf mich den Eindruck, den die drohende Ausstellung
Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben, 2. Theil. Gustav Mayer, Leipzig 1847, Seite 171. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Melville-Vier_Monate_auf_den_Marquesas-Inseln._Teil_2.djvu/177&oldid=- (Version vom 1.8.2018)