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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben
2. Theil

versieht, hat er das Nest von Nüssen in der Blätterkrone erreicht und schleudert mit lärmender Freude die Früchte herab.

Diese Art den Baum wie gehend zu ersteigen, ist nur anwendbar, wo der Stamm bedeutend von der senkrechten Stellung abweicht, dieses ist übrigens fast immer der Fall und viele der ganz geraden Stämme senken sich in einem Winkel von 30 Graden.

Die weniger gewandten unter den jungen Leuten und viele der Kinder des Thales haben eine andere Art des Kletterns. Sie nehmen ein breites, starkes Stück Borke und befestigen es an ihren Knöcheln und zwar ein Ende desselben an jedem Fuße, so daß, wenn sie die Füße auseinander bewegen, nur ein Raum von etwas über zwölf Zoll zwischen denselben bleibt. Dieses Verfahren erleichtert das Klettern bedeutend. Das breite Band, welches hart gegen den Stamm gepreßt, denselben dicht umschließt, gewährt eine ziemlich feste Stütze; während die Arme den Stamm umschlingen und in regelmäßigen Zwischenräumen den Körper tragen, werden die Füße mehr als eine Elle in die Höhe gezogen und eine gleiche Erhebung der Hände folgt unmittelbar darauf. Auf diese Art habe ich kleine Kinder von kaum fünf Jahren furchtlos den schlanken Stamm junger Cocosbäume ersteigen sehen, während die Ältern unten standen und dem

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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben, 2. Theil. Gustav Mayer, Leipzig 1847, Seite 167. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Melville-Vier_Monate_auf_den_Marquesas-Inseln._Teil_2.djvu/173&oldid=- (Version vom 1.8.2018)