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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben
2. Theil

sie sich nicht im Thale zu Hause fühlten, sondern sich je eher je lieber fort und nach dem häßlichen Lande zurückversetzt wünschten, aus dem sie gekommen.

Häßliche Geschöpfe, ich hatte einen wahren Abscheu vor ihnen und hätte sie gern alle umbringen mögen. Wirklich schlug ich dem Mehevi einmal einen Kreuzzug gegen die Hunde vor, aber der wohlwollende König wollte nicht seine Zustimmung dazu geben. Er hörte mich sehr geduldig an, aber als ich geendigt hatte, schüttelte er das Haupt, und vertraute mir an, sie seien unter dem Schutze des Taboo.

Was die Katzen betrifft, so werde ich nie den Tag vergessen, als ich ungefähr um Mittag im Hause lag, während alles um mich her fest schlief, und als ich zufällig meine Augen auf die Thür warf, dem Blicke einer großen, schwarzen, gespensterartigen Katze begegnete, welche aufrecht auf der Schwelle saß und mich mit ihren feuersprühenden grünen Augäpfeln anstarrte, wie eines jener ungestalteten Gespenster, welche einige von Teniers Heiligen quälen. Ich bin einer jener unglücklichen Menschen, auf welche der Anblick einer Katze immer einen sehr unangenehmen Eindruck macht.

Von Natur also den Katzen im Allgemeinen sehr abgeneigt, war mir die Erscheinung dieser besonders überraschend und beunruhigend. Als ich mich ein wenig von ihrem Blicke erholt hatte, sprang ich auf, die Katze floh und hierdurch gereizt,

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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben, 2. Theil. Gustav Mayer, Leipzig 1847, Seite 159. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Melville-Vier_Monate_auf_den_Marquesas-Inseln._Teil_2.djvu/165&oldid=- (Version vom 1.8.2018)