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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben
2. Theil

eine Kalebasse voll Poee-Poee, ein halbes Dutzend Cocosnüsse ohne Bast, drei Pfeifen, ebenso viele Yamswurzeln, und mich auf seinem Rücken zum See hinaus. Eine tüchtige Last, aber Kory-Kory war sehr stark für seine Größe und keineswegs gebrechlich im Rückgrath. Wir hatten einen herrlichen Tag; mein ehrenwerther Diener handhabte das Ruder und trieb uns leise am Rande des Sees hin, im Schatten der überhängenden Aeste. Fayawa und ich saßen im Hintertheil des Canoes im allerschönsten Einverständniß mit einander; die graziöse Nymphe setzte zuweilen die Pfeife an die Lippen und erhöhte den würzigen Duft des Tabaks mit ihrem reinen Athem. Es scheint seltsam, aber nichts kleidet ein junges weibliches Wesen so gut und zeigt sie in so vortheilhaftem Lichte wie das Rauchen. Wie bezaubernd ist nicht eine peruvianische Dame, wenn sie, sich in ihrer reichgewebten Bast-Hängematte unter Orangenbäumen schwingend, – den Duft einer ausgewählten Cigarre einsaugt! Doch Fayawa war noch fesselnder, wie sie das dünne gelbe Rohr ihrer Pfeife, mit dem sonderbar geschnitzten Kopf, in ihrer schönen olivenfarbenen Hand hielt, und in kurzen Zwischenräumen leichte Ringe von Tabaksrauch aus Mund und Nase hervorblies.

Wir trieben so einige Stunden umher; blickte ich hinauf zu dem warmen, tiefblauen tropischen Himmel, oder hinab in die crystallene Tiefe unter mir, oder wenn mein Auge

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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben, 2. Theil. Gustav Mayer, Leipzig 1847, Seite 8. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Melville-Vier_Monate_auf_den_Marquesas-Inseln._Teil_2.djvu/14&oldid=- (Version vom 1.8.2018)