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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben
2. Theil

und Frommen, freiwillig exilirten Herolden des Kreuzes. Am selben Ort, wo vor zwanzig Jahren das dunkelste Heidenthum herrschte. Welch ein Text für einen beredten Bibelgesellschaftsmann! Auch hat man solche Gelegenheit, Missionairberedtsamkeit zur Schau zu tragen, nicht unbenutzt vorüber gehen lassen! – Aber wenn diese Philantropen uns glühende Berichte von der einen Hälfte ihrer Arbeiten senden, warum verhindert sie ihre Bescheidenheit, auch die andere Hälfte des Guten, was sie bewirkt, zu veröffentlichen? – Erst als ich Honolulu besuchte, wurde mir die Thatsache bekannt, daß die überlebenden Eingeborenen zu Zugpferden civilisirt und zu Lastthieren evangelisirt worden sind. Aber dem ist so. Sie sind buchstäblich in Geschirr gespannt worden und ziehen die Fuhrwerke ihrer geistigen Lehrer, als wären sie Vieh!

Unter einer Menge solcher Fälle, welche ich sah, werde ich nie vergessen, wie eine starke Person mit rothem Gesichte, die Frau eines Missionärs, monatelang Tag für Tag in einem kleinen Handwagen ihre Spazierfahrten machte, welchen zwei Insulaner zogen, der Eine ein alter, greiser Mann, der Andere noch ein wilder, ungezogener Junge, Beide, mit Ausnahme des Feigenblattes, so nackt, wie bei ihrer Geburt. Auf ebenem Boden ging dieses zweifüßige Gespann in einem kurzen, hüpfenden Trab und der Junge lief wie ein

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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben, 2. Theil. Gustav Mayer, Leipzig 1847, Seite 133. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Melville-Vier_Monate_auf_den_Marquesas-Inseln._Teil_2.djvu/139&oldid=- (Version vom 1.8.2018)