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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben
2. Theil

obgleich sie dieselben nicht öffentlich anerkannten. Ich überraschte zufällig Mehevi drei bis vier Male, als er auf eine, eines Kriegerkönigs durchaus unwürdige Weise, mit einer der hübschesten kleinen Hexen im Thale koste; sie wohnte mit einem alten Weibe und einem jungen Manne in einem Hause in der Nähe von Marheyo’s Wohnung, und obgleich dem Anscheine nach selbst nicht mehr als ein Kind, hatte sie einen wunderschönen Knaben, der eine überraschende Ähnlichkeit mit Mehevi besaß, welchen ich bestimmt für den Vater gehalten haben würde, wenn nicht der Umstand, daß das kleine Kerlchen kein Dreieck im Gesicht hatte, mich irre gemacht hätte; – aber wenn man’s recht bedenkt, ist ja Tättowirung nicht erblich. Mehevi war übrigens nicht die einzige Person, welcher das Dämchen Moonoony lächelnd begegnete; der junge Mensch von funfzehn Jahren, welcher immer in demselben Hause mit ihr wohnte, war entschieden ihr Liebling. Zuweilen sah ich sowol ihn als den Häuptling zu gleicher Zeit die Cour machen. Ist es möglich, dachte ich, daß der tapfere Krieger nur einen Gedanken an den Gegenstand seiner Liebe einem Andern erlaubt? Auch dieses war ein Geheimniß, welches mit andern ähnlichen später befriedigend erklärt wurde.

Im Laufe des zweiten Tages des Kalebassenfestes hatte Kory-Kory, welcher fest entschlossen war, mir einige Einsicht in diese Dinge zu verschaffen, meine Aufmerksamkeit, im

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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben, 2. Theil. Gustav Mayer, Leipzig 1847, Seite 120. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Melville-Vier_Monate_auf_den_Marquesas-Inseln._Teil_2.djvu/126&oldid=- (Version vom 1.8.2018)