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Jacob von Melle: Marien Magdalenen Kloster in Lübeck. In: Gründliche Nachricht von der Kaiserl. freyen und des H. R. Reichs Stadt Lübeck, S. 267–275

Weiter, neben dem Chore hin, hangen an der Mauer zwo Tafeln, die eine zum Gedächtniß eines Ehepaares Christoph Edelmanns und Catharina Plochhöfts, das ein gewisses Capital hergab und die Verfügung traf, daß alle Vierteljahr nach gehaltener Communion, ein Candidat predigen sollte; wozu in dem Jahre 1706 der Anfang gemacht ward; die andere zum Andenken Anna Christina Boeken, die 1746 zum Gebäude der Kirche 1000 Mark verehret hatte.

An der linken Seite sind vier Begräbnißkapellen; die erste ist des sel. Superintendenten Doct. Johann Gottlob Carpzovs Ruhestäte, dessen Bildniß über dem Portale aufgestellet ist. Die zweyte ist den Erben des Thumpropsts und Syndici, Doct. Johann Scheven zuständig. Die dritte kaufte 1707 der selige Senior und Pastor an Marien M. Jacob von Melle für sich und die Seinigen. Und die vierte bestimmte der ehemalige Pastor an S. Jakob Christoph Rhon 1723 zu seiner Ruhekammer.

Unweit der Thüre, die nach der großen Burgstraße führet, zeiget sich die Stundenuhr. An der Süderseite neben dem Chor, liegt die von Hieronymo Küsel 1752 neuerbauete Begräbnißkapelle. Etwas weiter hin, dieser Kapelle gegen über, steht ein von Hinrich Eckhof dahin geschenktes Gemälde von seltsamer Erfindung, da Christus vor Pontio Pilato erscheinet und von demselben, nach vorhergegangenen sonderbaren über ihn gefällten Urtheilen, ein im Römischen Gerichtsstyl abgefaßtes Endurtheil bekömmt.

Empfohlene Zitierweise:
Jacob von Melle: Marien Magdalenen Kloster in Lübeck. In: Gründliche Nachricht von der Kaiserl. freyen und des H. R. Reichs Stadt Lübeck, S. 267–275. Georg Christian Green, Lübeck 1787, Seite 270. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Marien_Magdalenen_Kloster_L%C3%BCbeck.pdf/4&oldid=- (Version vom 1.8.2018)