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1837 Mitgl. der Akad., erhielt die gold. Medaille von Paris u. studirte 1839–40 noch ein Jahr bei Henriquel-Dupont daselbst. 1842 erhielt er eine Professur an der akad. Kupferstecherschule seiner Vaterstadt u. 1856 die Direction derselben. Mandel stach nach Dolce, van Dyck, Raffael, Reni, Tizian; nach K. Begas, Hensel, Th. Hildebrand, Magnus, Menzel, Plockhorst, Pollack, L. Robert, Gottfr. Schadow, Ary Scheffer, Jos. Stieler, Dora Stock. Er war Mitgl. der Akademien von Amsterdem, Antwerpen, Brüssel, Florenz, München, Paris, Rom, Urbino u. Wien. Sein letztes Werk war der grosse Linienstich nach Raffael’s, Madonna di San Sisto. Zwei Bleizeizeichnungen Mandel’s, sein „Selbstportrait“ u. ein „Bildniss seiner Frau“ hat die Berl. Nat.-Galerie 1890 durch Ankauf erworben.

Mandelsloh, A. von, Landschaftsmaler, lebte in den dreissiger Jahren in Dresden.

1. Samschlag über den Rauriser Tauern zwischen Salzburg u. Kärnten, in der Schneeregion. h. 14″, br. 19″. E: Vicekönigin von Italien. Gest, von T. Faber f. d. Bilderchron. d. Sächs. KV. 1832. – Dresd. ak. KA. 32.
2. 3. Fall der Schwarzach bei Gollingen im Salzburgischen; Wasserfall am Hochofen bei Lend in Salzburg. – Dresd. ak. KA. 32.

Manes, Anton, Landschaftsmaler, geb. 1784, gest. zu Prag 1843, Vater des Joseph u. des Guido Manes, war von 1835 bis zu seinem Tode Prof. der bild. Künste an der Prager Akademie.

1. Gebirgslandschaft mit einem Flusse. Bez: A. Manes pinxit 1823. h. 0,63, br. 0,92. E: Rudolphinum Prag, seit 1826.
2. Abend in einem Dorfe. – Prager KA., April 39.

Manes, Guido, Genremaler, geb. zu Prag 1829, gest. daselbst im Oct. 1880. Schüler der Prager Akad. unter Chr. Ruben, dann in Düsseldorf bei Vautier.

1. Der junge Nachtwächter. Ganze Figur. h. 0,56, br. 0,45. E: Rudolphinum Prag, angek. 1862.
2. Die Christenlehre. Gest. von A. F. Schultheiss. roy. qu. fol. Böhm. KV. f. 1871. Ein Bild „Christentum in einem Hannakendorf“ Abb. in „Daheim“ 81.
3. Mädchen vor dem Spiegel. E: Kaiserin Maria Anna v. Oesterreich. – Wiener WA. 73.
4. Der Besuch der Grosseltern. – Par. WA. 78.

Manes, Joseph, Historienmaler, geb. zu Prag um 1821, gest. daselbst am 10. Dec. 1871. Schüler seines Vaters Anton M. u. der Prager Maler-Akademie, in welche er 1835 aufgenommen wurde.

I. Oelgemälde.

1. Ankunft eines Gastes auf einem Schlosse. Oval. h. 0,54, br. 0,41.
2. Im Mondenschein. Im Garten an gedecktem Tisch neben einem alten Herrn, welcher eingeschlafen, eine j. Dame.
1 u. 2 Pendants. E: Rudolphinum Prag seit 1889, als Legat des damals verstorbenen Grafen Sylva-Tarouca-Unwerth.

II. Cartons, Zeichnungen, Aquarelle.

1. Die grossen Orig.-Cartons zu 15 Kinderallegorien, welche das Leben u. Treiben auf einem herrschaftlichen Landsitze darstellen. Hauptwerk des Künstlers, al fresco ausgeführt auf dem kurfürstlichen Schlosse Horowitz in Böhmen.
2. Der Morgen. Tuschzeichnung.
3. Der Schuldturm. Federzeichnung.
4. Die vier Jahreszeiten. Vier Aquarelle.
2–4 Dresd. ak. KA. 75.

Manet, Edouard, franz. Genremaler u. Radirer, geb. zu Paris 1832, gest. daselbst am 30. April 1883. War als Seemann in Brasilien gewesen u. hatte dann sechs Jahre im Atelier Couture’s studirt Nach einem Besuch Spanien’s näherte er sich der naturalistischen Richtung Courbet’s, übertrieb dieselbe indess bald, indem er als Plain-air- Maler u. Impressionist die Führerschaft erstrebte. Vom Pariser Salon wiederholt zurückgewiesen, veranstaltete er Separatausstellungen seiner Werke, deren eine, 1867, etwa 50 Bilder umfasste u. die widersprechendsten Urteile erfuhr. In Deutschland sind nur wenige seiner Arbeiten bekannt geworden. Manet lebte in Paris. Med. II. Par. Salon 81.

1. Der Leser. E: Durand-Ruel. – Wiener WA. 73; Par. WA. 89.
2. Am Pont de l’Europe. Eine Dame mit einem Hunde auf dem Schos u. ein kl. Mädchen am Gitter der Brücke sitzend. Lebensgr. Figuren. – Gurlitt’s Berl. Salon, Herbst 83.
3. Nach dem Frühstück. – Münch. JA. 91.
4.–6. Abfahrt von Boulogne; Der tote Stierfechter; Portr. des Ministers Antonin Proust.
4–6 Par. WA. 89; Münch. JA. 91.

Mangold, Anton, Genremaler, in München. – Med. II. Münch. 88.

1. Suppenanstalt. Abb. „Kunst f. Alle“ III. (1888). – Münch. Jub.-A. 88, Abb. im Kat.
2. Abendsegen. – Wiener JA. 89; Berl. ak. KA. 89.
3. Spinnerin. – Münch. JA. 89.
4. Caritas. – Wiener JA. 91; Münch. JA. 91.
5. Friede. – Münch. JA. 91.
6. Dengler; Sassamira. – Berl. gr. KA. 94.
7. 8. Andacht; Beim Lampenlicht – Münch. JA. (Glasp.) 94.

Mankowski, Constantin, poln. Historienmaler, geb. zu Krakau am 2. Jan. 1861, Schüler der Wiener Akad. unter Prof. Makart u. der Kunstschule zu Krakau unter Dir. Jan Matejko. Lebt in Krakau.

1. Auferweckung der Tochter Jaïri. Bez: Konstanty Mankowski 1887. – Wiener Jub.-A. 88; Berl. int. KA. 91.

Männchen, Adolf, Landschafts- und Architecturmaler, früher in Halle a. d. Saale, jetzt in Danzig. Malte fast nur in Aquarell. Ehrendiplom der Dresd. Aquar.-A. 92.

Aquarelle.

1.–4. Ueber den Ruinen von Karthago; Eingang zur Totenstadt Karthago; Strasse in Tunis; Hammamet bei Tunis. – Berl. ak. KA. 90; Dresd. Aquar.-A. 92.
5. Arabisches Café in Sidi bei Said. – Berl. ak. KA. 90.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Erster Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1891/95, Seite 932. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Erster_Band.pdf/945&oldid=- (Version vom 3.3.2023)