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Die Makart’schen Originalentwürfe zum Festzugswerk (im ganzen 27 auf Lwd. gemalte Oelskizzen von etwa 2′ Höhe u. 10′ Länge) waren Anfang 1879 im Wiener Gemeinderatssaale u. darauf im Künstlerhause ausgestellt, endlich auch auf der Wiener Makart-Ausstellung, Januar 1885. Die „Jagdgruppe“ aus dem Festzuge hat W. Unger radirt. h. 0,10 br. 0,27.
58. Die fünf Sinne. Cyclus von fünf schmalen Panneaux mit je einer fast nackten weiblichen Idealgestalt. 1872 begonnen, doch erst Ende 1879 vollendet. E: Kunsth. H. O. Miethke, Wien, der sie in Heliogravüren von C. Klic, retouchirt von W. Woernle, 5 Bll. fol., herausgab. – Ausgestellt in Dresden Juli u. Aug. 80; Wiener Makart-Ausstell., Jan. 85; Berl. Jub.-A. 86; Thamm’sche KA. Dresden, Juni 90. Rad. von Joh. Klaus (Gefühl, Gehör).
59. Bacchantenfamilie. Neben einem unter einem Baum sitzenden Faun, der mit der Linken eine überfliessende Schale erhebt, kniet eine Bacchantin, ein Tambourin schwingend, nach dem ein Knabe greift. Ein kleines Mädchen schmiegt sich dem Faun an, während zwei kleine Faune tanzen. Am Boden Blumen u. Früchte. – Oesterr. KV. 80 u. Herbst 82; Lichtenberg’s Dresdner Salon, Oct. 93.
60. Zwei kämpfende Kentauren. Farbenskizze. Bez: H. Makart. Eichenholz, h. 0,61, br. 0,48. E: Raczynski’sche Samml, Nat.-Gal. Berlin. Ein „Kentaurenkampf“ gelangte aus der Versteig. des Makart’schen Nachlasses an Dan. Penther, Custos der ak. Gal. zu Wien.
61. Die Elfenkönigin wird, auf einer Bahre ruhend u. von ihrem Hofstaat begleitet, von Panisken u. Genien durch einen Waldgrund getragen. Bez: Hans Makart. Mahagoniholz. h. 2,00, br. 2,75. E: Raczynski’sche Samml., Nat.-Gal. Berlin.
62. Ophelia. Ausgestellt im Wiener Künstlerhause, Sept. 75. Ein „Ophelia“ (Die Wahnsinnige neben der Königin im Vordergr. eines Prunkgemaches, in dessen Hintergr. Laertes neben dem Könige), angebl. 1880 für einen engl. Kunstfreund gemalt, befand sich in der Wanderausstellung des Berl. Kunsthändlers J. Schall auf der Leipz. Michaelismesse 82.
63. Malerische Ausschmückung des Dumba’schen Arbeitszimmers in Wien.
a) Kinderfries mit Darstellung der Beschäftigungen und Lebensinteressen des grossen Industriellen.
b) als Deckenbild: Die Musik in ihren manchfachen Formen durch Kindergestalten dargestellt.
64. Der Sommer. Junge Frauen u. Kinder in der Vorhalle einer im Renaissancestil erbauten Parkvilla nach dem in einem Bassin genossenen Bade ausruhend, daneben einige beim Schachspiel. 17 Figuren. 1880–81 in Wien gemalt. h. 3,71, br. 6,31. Gelangte 1890 in die Dresd. Galerie. Rad. von W. Unger. – Wiener JA. 81; in Dresden ausgestellt 81; Pariser Salon 83; als Eigentum des Kunsth. Meyer in Berlin auf der Wiener Makart-A., Jan. 85.
65. Skizzen zu Plafond- u. Wandgemälden für das neue Hofburgtheater zu Wien. Ende 1881 im Atelier des Künstlers.
66. Cyclus von Gemälden (vier grosse Figurenbilder) für den Speisesaal des Herrn v. Cramer-Klett, Nürnberg.
67. „Sub rosa“. Ein Cavalier u. zwei j. Damen im Streit um eine Rose. Lebensgr. Figuren. Bez: Hans Makart. h. 2,28, br. 1,61. Hauptgewinn der Kunstlotterie des Dresd. Albertvereins 82. Dann am 18. Jan. u. 22. Febr. 83, 20. u. 21. Febr. 86 auf Lepke’s Berl. K.-Auct. 86.
68. Portr. der Baronin Teschenberg. h. 2,20, br. 1,20. – Wiener int. KA. 82; Wiener Jub.-A. 88, hist. Abt.
69. Portr. des Grafen Edm. Zichy in der ungar. Magnatentracht, Kniest. h. 1,30, br. 0,95. – Wiener int. KA. 82; Abb. im Kat.; Berl. Jub.-A. 86, Abb. im Kat.
70. Venetianerin. h. 0,84, br. 0,65. – Wiener int. KA. 82.
71. Portr. der Gräfin Duchâtel, Gemahlin des vorm. franz. Botschafters am Wiener Hofe. Im Freien auf einer Estrade, von Teppichen und Blumen umgeben. Radirt von W. Unger. – Wiener JA. 83.
72. Cyclus von 8 Bildern zu Wagner’s „Ring des Nibelungen“. – Ausgestellt im Wiener Künstlerh., Sommer 83. Das Bild „Wiedererlangung des Ringes durch die Rheintöchter“ (Schlussscene aus dem „Ring des Nibelungen“) abgebildet „Illustr. Z.“ 87 u. „Meisterw.“ XI.
73. Der Jagdzug der Diana. Die Göttin mit ihren Nymphen einen Hirsch verfolgend, der in den Fluten des Meeres Rettung sucht. h. etwa 20′, br. etwa 30′. 1880 vollendet u. gleich von der Fleischmann’schen Kunsth. in München erworben, 1883 aber vom Amerikaner James A. Banker für dessen Galerie zu Irvington am Hudson angekauft. Soll jetzt im Metropolitan-Museum zu New-York sein. Abb. „Illustr. Z.“ 84 u. „Meisterw.“ III. – Wiener JA. 80.
74. Scene aus dem Leben des Grafen Mansfeld. – Oesterr. KV., April 83, angekauft vom Fürsten Vincenz Auersperg.
75. Grosser Blumenstrauss aus Paeonien, Schilf u. anderen Pflanzen. Unvollendet. h. 2,05, br. 1,18. E: Hofmuseum Wien, aus der Versteigerung des Nachlasses, Frühjahr 85.
76. Entwurf zu einem Palais. Hauptfaçade. – Münch, int. KA. 83.
77. Vor dem Schmuckschrank. Costümstudie. – Oesterr. KV., Herbst 84. Ein Bild „Bei der Toilette“, Holz, h. 0,225, br. 0,12, war auf der Baseler KA., 11. Dec. 93 u. ff. Tage.
78. Skizzen zu einem Deckengemälde in quadratischer Form, durch reichverzierte Diagonalrippen in vier Felder geteilt, mit Motiven aus dem „Ring des Nibelungen, den Rheinnixen, den Nomen, Sigurd u. Siglind“ u. A. h. und br. 1,35. E: Ak. Gal. Wien, angek. aus dem Nachlass 85.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Erster Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1891/95, Seite 925. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Erster_Band.pdf/938&oldid=- (Version vom 1.3.2023)