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6. Bildn. einer Dame (Frau Banquier Fränkel, Berlin). In schwarzem Sammetkleide mit dunkelviolettem Sammethut und Perlen im schwarzen Haar. – Berlin, ak. KA. 34.
7. Scene aus dem Gesang von Milos Cobilich und Wuko Brankowich. Nach einem von Herder übersetzten Volksliede: „Schön zu schauen sind die roten Rosen in dem weissen Palast des Lazaro“. Die drei vermälten serbischen Fürstentöchter, deren spaterer Streit um den Wert ihrer Gatten ihnen zum Verhängniss wird, kommen, ihre liebe Mutter zu besuchen. Farbenskizze. – Ddf., KV. f. Rh. u. W. 34, angek. von dems.; Berlin, ak. KA. 34.
8. Die h. drei Könige auf ihrer Wanderung dem Sterne nach, den ein Engel leitet. Farbenskizze. – Ddf., KV. f. Rh. u. W. 34; Berlin, ak. KA. 34; Halberstadt, KA. 34.
9. Hirt und Hirtin („Wir sehn in die weiten Lande und werden doch nicht geseh’n.“ Uhland, Des Hirten Winterlied). Farbenskizze. E: Frau Dr. Hasenclever, Ddf. (Ein Bild besass Dir. W. Schadow.) Kupferst. von X. Steifensand. gr. qu. fol. (KV. f. Rh. u. W. f. 1839). Lith. Tondr. von Georg Koch, qu. fol. – Berlin, ak. KA. 34; Ddf. KA. 35.
Eine Wiederholung „Hirt und Hirtin, Idylle“, bez: E. Bendemann 1846. h. 0,55, br. 0,98. E: Gräfl. Raczynski’sche Samml. in der Berl. Nat.-Gal. Ein Oelg. „Hirt und Hirtin“, nach einer 1835 entstandenen Skizze, bef. sich auf d. Dresdn. akad. KA. 1840 und 1846.
10. Jeremias auf den Trümmern Jerusalem’s. Ein Bild bef. sich im K. Schloss Bellevue bei Berlin, ein anderes im Schloss zu Hannover. Gest. von J. Felsing zum Werk Raczynski’s; Lith. von B. Weiss, gr. qu. fol., von C. Wildt, gr. qu. fol., von G. Süssnapp; Holzschn. in Seemann’s „Kunsthist. Bilderbogen“ Nr. 272. – Berlin, A. f. einen wohltät. Verein, April 36; Berlin, ak. KA. 36; Dresden, A. von Bildern der Ddfer Schule, Dec. 36; Paris, Salon 37; nach Rückkehr aus Paris in Münster, Hannover und Weimar; 1838 in Leipzig, Königsberg, Stettin; 1839 in Lübeck und Posen ausgestellt.
11. Scene aus dem „Hohen Liede“: „Mein Freund ist mein und ich bin sein, der unter den Rosen weidet“. Liebespaar unter einem Blütenbusch. Zeichn. f. W. Schadow, wol aus d. J. 35.
12. Die Ernte. Zwei Kinder, Knabe und Mädchen, kommen den heimkehrenden Eltern entgegen, denen der beladene Wagen folgt. Bez. m. d. Monogr. E: Justizr. Maurer, Brandenburg, durch den Ver. d. Kfr. Stahlstich von Ed. Eichens (Ver. d. Kfr., f. 1836). – Berlin, ak. KA. 36; KV. zu Magdeb., Halberst., Halle u. Braunsch. 38. „Die Ernte“, Farbenskizze zu einem nicht ausgeführten Bilde bes. Rentier Bendemann, Berlin.
13. Die Künste am Brunnen der Poesie. Dreiteil. Frescogem. im Hause seines Vaters, Anton B., Berlin (Schadowstr. 10). Mittelbild: „die bildenden und die darstellenden Künste“; Seitenbilder: „die Romantik“ und „die Elegie“. Halblebensgr. Figuren. 1837. Lith. von Fr. Jentzen. roy. qu. fol. (Schles. KV. f 1844.)
14. Zeichnungen zu einer von G. Wigand in Leipzig veranstalteten Prachtausg. des Nibelungenliedes, übers. von Marbach. Im Verein mit Jul. Hübner, Alfr. Rethel u. A. (1839). Leipzig 1840. 4. Ein Bl. „Chriemhildens Abschied von der Leiche Siegfried’s“, Federz. kl. 4, bef sich in der J. G. v. Quandt’schen Samml., welche im Aug. 60 in Dresden versteigert wurde.
15. Wandgemälde im Thronsaal des k. Schlosses zu Dresden. Die vier Wände des Saales umgiebt ein Fries auf Goldgrund mit Darstellung des menschl. Lebens von der Geburt bis zum Tode, nach christl. Anschauung. Den Thron umgeben 8 vorchristl. und 8 christl. Gesetzgeber und Könige (von Solon bis Maximilian I.); über dem Thron die Saxonia, umgeben von den Herrschertugenden der Gerechtigkeit, Weisheit, Tapferkeit und Mässigung. Ihnen entsprechend, an der gegenüberliegenden, für die Landesvertretung bestimmten Saalhälfte vier grosse Geschichtsbilder aus dem Leben Heinrich’s I., des Städtegründers, mit besonderer Beziehung auf je einen der vier Stände, der Bauern, Bürger, Ritter und Geistlichen, deren Einzelfiguren der Saxonia gegenüber stehen. Den Sockel der Wände, braun in braun, schmücken kleinere Compositionen, welche auf die über ihnen befindlichen Bezug haben.
Die Cartons: Moses, David, Salomo, Lykurg, Solon, Zoroaster waren auf der Dresdner ak. KA. 40. Im Kat. ist der Solon-Carton nicht genannt.
Sapientia. Auf einem Marmorthron sitzende weibl. Gestalt. Oelskizze zum Wandgem. im Thronsaal des Schlosses zu Dresden. Bez. m. Monogr. 1841. Holz. h. 0,27, br. 0,22½. E: Gräfl. Raczynski’sche Samml. in der Berliner Nat.-Gal. Geschenk des Künstlers an den Grafen Raczynski.
Die Gesetzgeber und Könige im Thronsaale zu Dresden. Ausgef. von E. Bendemann, in Kupfer gest. von E. Goldfriedrich. 16 Bll. Dresden 1858. schm. fol.
Der Sieg Heinrich’s I. über die Ungarn bei Merseburg. Lith. Tondr. von C. Hahn. gr. qu. fol.
Der Fries im Thronsaale des k. Schlosses zu Dresden, al fresco gem. von Ed. Bendemann, gez. u. rad. von H. Bürkner. 1845. Leipzig, roy. qu. fol.
16. Wandgemälde im Ball- und Concert-Saal des k. Schlosses zu Dresden. Auf beiden Langseiten des Saales ein auf blauem Grunde grau in grau gemalter Fries mit Darstellung des menschlichen Lebens nach antiker Auffassung (Kinderzeit. gymn. und musische Spiele der Jugend, Hochzeit, Opfer, Weinfest, Jagdbild, Alter und Tod), durch farbige Bilder (Grazien, Musen, Horen, Parzen, Eros scheidet den Kampf der Elemente, Eros vereinigt die Elemente durch Harmonie) unterbrochen, während zwischen den vier Fenstern jeder Langseite die Einzelgestalten der Künste (Malerei, Baukunst, Bildhauerei, Tanzkunst, Musik und Schauspielkunst) dargestellt sind. Ueber einer Tür der Schmalseiten thront auf Wolken die Poesie, über der anderen stehen unter der Büste Homer’s die drei griech. Stämme als Kindergruppe Hand in Hand. Von den vier grossen Hauptbildern: Zug des Apollo zum Parnass (Lünette: das delph. Orakel), ein Dionysoszug (Lünette: die eleus. Mysterien), die Hochzeit der Thetis (Lünette: der Mythos von Prometheus) und die Hochzeit Alexander’s (Lünette: das Gastmahl des Plato), deren je zwei einander gegenüber stehen, bringen die Festzüge, die Richtung der hellen. Poesie, die Hochzeiten, Beginn und Ende der Blüte Griechenlands zur Darstellung.
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Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Erster Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1891/95, Seite 75. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Erster_Band.pdf/88&oldid=- (Version vom 14.9.2022)