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4. Stillleben. In der Küche ein toter Hahn auf einem Korbe, daneben auf dem Tisch ein Fasan, Karpfen u. auf kupferner Schüssel ein gekochter Hummer. Ferner eine Wassermelone, Kohl, Trauben, Birnen, Pfirsiche. Bez: L. Adam Kunz 1887. – Berl. ak. KA. 87; Dresd. ak. KA. 88.
5. Im Blumenkranz. Derselbe bildet den Rahmen eines Kinderportraits. – Münch. KV. Anfang 87; Berl. ak. KA. 87. Ein Bild „Blumenkranz“: Münch. JA. 90 u. Stuttg. Gem.-A. 91.
6. Stillleben: Goldpokal u. Römer neben Austern u. Orangen. – Dresd. ak. KA. 89. Ein Bild „Der Pokal“: Berl. ak. KA. 89.
7. Fruchtstück: Früchte u. Krebs. – Münch. JA. 89.
8. Heiligenbild von Blumen umgeben. – Wiener JA. 90.
9. Kakadu u. Früchte. Skizze. –Wiener JA. 91.
10. Stillleben: Früchte und Gemüse, Hummer, Truthahn, Hase, dabei eine Meerkatze. Bez: L. Adam Kunz 1891. – Berl. int. KA. 91; Stuttg. int. Gem.-A. 91. Ein „Fruchtstück mit einem Hasen“: Wiener JA. 92.
11. Blumenstück mit Papagei. – Wiener JA. 92.
12. Stillleben: Gegenstände aus dem Nat.-Museum in München. – Münch. 6. int. KA. 92.

Kupelwieser, Leopold, Historienmaler, geb. zu Piesting in Niederösterreich am 17. Oct. 1796, gest. zu Wien am 17. Nov. 1862, trat 1809 in die Wiener Akad., nach deren Besuch er sich auf Studienreisen fortbildete. 1824 ging er nach Italien, von wo er im Aug. 1825 nach Wien zurückkehrte, um sich dauernd hier niederzulassen. 1830 wurde er Corrector an der Kunstakad. u. 1836, als Nachfolger Redl’s, Prof. der Historienmalerei an derselben. 1852 erfolgte seine Ernennung zum Prof, der neuerrichteten akad. Meisterschule für Historienmalerei, an welcher er bis an seinen Tod wirkte. Sein Freundschaftsverhältniss zu Führich verband die von gleichem Geiste beseelten Künstler wiederholt zu gemeinsamem Schaffen. Gemeinsam gründeten sie auch den Severinusverein zur Förderung christlichen Kunststrebens im Kaiserstaate, der durch Herausgabe religiöser Bilder in Lithographien seinen Zweck verfolgte. K. war Mitgl. des akad. Rates u. Ehrenmitgl. der Akademien von Mailand u. München.

I. Oelgemälde.

1. Portr. des Philologen Prof. Dr. Stein in Wien. Bez. 1820. h. 1,31, br. 1,02. E: Universität Wien. – Wiener hist. KA. 77.
2. Portrait des Schwiegervaters des Künstlers. Brustb. 1825 gemalt. Holz. h. 0,20, br. 0,18.
3. Portrait der Schwiegermutter des Künstlers. Brustb. Bez. 1825. Holz. h. 0,20, br. 0,18.
2 u. 3 E: Familie Kupelwieser. – Wiener hist. KA. 77.
4. Die heil. drei Könige, dem Sterne nachziehend. Bez. 1825. Holz. h. 0,335, br. 0,430. E: Graf Rothenburg zu Löwenberg, Pr. Schlesien. – Wiener hist. KA. 77.
5. Die Heilung des Tobias. Schild der Waldheim’schen Apotheke in Wien. Bez. 1826. Blech, h. 2,59, br. 1,33. E: Waldheim. – Wiener hist. KA. 77.
6. Die schöne Schäferin. Ladenschild eines Kaufmannsgewölbes in Wien. Bez. 1830. Holz, h.2,00, br. 1,09. E: Familie Kupelwieser. – Wiener hist. KA. 77.
7. Der gekreuzigte Heiland, ihm zu Füssen die drei Marien u. Johannes, im Hintergr. der Hauptmann u. Schriftgelehrte. E: Fürst Lichtenstein. Lith. von Mich. Stohl f. d. Werk „Christl. Kunststreben in der österr. Monarchie.“ Prag 1839. roy. fol.
8. Geburt Mariä. Hochaltarbild der Stiftskirche zu Klosterneuburg (1833).
9. Moses betet um den Sieg der Seinen über die Amalekiter. Aaron u. Hur stützen ihm die emporgehaltenen Arme. Im Hintergr. die Schlacht. Bez: Kupelwieser pinxit 1836. h. 1,70, br. 1,41. Kam aus der Gal. Arthaber 1868 in die Belvedere-Gal., das jetzige Hofmuseum zu Wien. Lith. von F. Leybold. qu. fol. – Ausgestellt im Oesterr. KV. 66; Wien, 3. allg. d. KA. 68; Wiener Jub.-A. 88, histor. Abt.
10. Der heil. Joseph. Altarbild für die Pfarrkirche zu Sternberg in Mähren. – Wiener ak. KA. 42. Kugler nennt einen „St. Joseph“, gemalt für die Kirche des Heiligen in Pest.
11. Kreuzabnahme. Altarbild mit überlebensgr. Figuren. Für den Erzbischof von Olmütz. – Wiener ak. KA. 45.
12. Barmherzige Schwestern bei Unterricht u. Krankenpflege. Ueber ihnen St. Vincenz v. Paula in Wolken. Altarbild, 1846 vollendet.
13. Die Steinigung des heil. Stephanus. Altarbild, 1847 vollendet.
14. Madonna mit dem heil. Ulrich. Votivbild, an welchem der Künstler 1848 malte.
15. Himmelfahrt der Maria. Altarbild für die Metropolitankirche zu Colocza in Ungarn. Geschenk des Erzbischofs von Colocza. – Par. WA. 55.
16. Den Jünglingen Adalbero, Altmann u. Gebhard wird im Traum durch die Madonna die Verheissung ihrer künftigen hohen Würden als Aebte u. Bischöfe. Bez. 1855. h. 1,51, br. 1,64. E: Stift St. Florian. – Wiener hist. KA. 77.
17. Den drei Jünglingen Adalbero, Altmann u. Gebhard wird im Schlafe geoffenbart, dass sie die Bistümer Würzburg, Passau u. das Erzbistum Salzburg erhalten würden. Bez. 1856. Pappe, h. 0,49, br. 0,35. E: Neue Pin. München.
18. Das Rosenkranzfest, Hochaltarbild für die Dominicanerkirche zu Wien.
19. Ein „Kreuzbild“ u. „Jesus“, „Maria“ u. „Joseph“ für die Kirche zu den 14 Nothelfern in Wien.
20. St. Martin in bischöfl. Ornate, über ihm Christus in Wolken, von Engeln umschwebt. Altargemälde.
21. Die unbefleckte Empfängniss. E: Kirche zu Ischl. Im Auftrage des Erzh. Karl, des Vaters des Kaisers. Ein Bild lith. von F. Leybold. fol.
22. Der heil. Nicolaus. E: Kirche zu Ischl. Im Auftrage des Erzh. Ludwig.
23. Maria mit dem Jesuskinde. Auf Goldgrund. E: Wegkapelle bei Ischl. Im Auftrage des Erzh. Karl.
Altargemälde führte K. ferner für die Kirche Maria-Stiegen, für das Priester-Deficientenhaus in Wien, für den Grafen Potocki (Votivbild) u. A. aus.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Erster Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1891/95, Seite 795. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Erster_Band.pdf/808&oldid=- (Version vom 11.12.2022)