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Klenze, Hippolyt von, Landschafts- u. Jagdtiermaler, geb. zu München am 12. Aug. 1849 als Sohn des Architecten Leo v. Klenze, gest. in Mittelberg im Walsertale, Vorarlberg, am 30. April 1892. Anfangs dem Studium der Chemie u. Landwirtschaft gewidmet, wandte er sich mehr u. mehr der Malerei zu, in der Ph. Röth u. Schmitzberger ihm Lehrer waren, u. die ihn in den letzten Lebensjahren ausschliesslich beschäftigte. Dr. phil. der Univ. Göttingen.

1.–4. Verendet; Sieger u. Besiegte; Gestellt; Auf der Spielhahnbalz.
5. Gemsen u. Bartgeier. – Münch. Jub.-A. 88; Wiener JA. 90.
6. Edelmarder u. Schneehühner. – Münch. JA. 89, Abb. im Kat.
7. Wildkatze u. Fasan. – Wiener JA. 90.
8. Wilderers Ende. Letztes Bild des Künstlers. Abb. „Kunst unserer Zeit,“ III. – Münch. 8. int. KA. 92, Abb. im Kat.
9.–11. Radirungen: Hühnerjagd; Auerhahnbalz; Kämpfende Gemsböcke. – Münch. KA. 92.

Drei der Bilder H. v. Klenze’s, welche sich auf der Kasseler Sport-Ausstell., Sommer 89, befanden, wurden vom Schah v. Persien angekauft.

Klenze, Leo von, Architekt u. Architektur- u. Landschaftsmaler, geb. auf dem väterl. Gute zu Bokenau bei Hildesheim am 29. Febr. 1784, gest. zu München am 27. Febr. 1884. Seine umfassende Tätigkeit als Baumeister gönnte ihm nur wenig Zeit zur Ausübung der Malerei, in der er, obwohl Autodidakt , doch ein bedeutendes Talent bewies. Gegenstand seiner Darstellung sind meist die Frucht seiner Reisestudien, die er in Aquarell, in Tempera u. in Oelfarben ausführte. K. war seit 1831 Mitgl. der Berliner Akad. u. zuletzt General-Hofbau-Intendant in München, wo sein künstlerisches Schaffen bereits 1815 begann. Seinen Nachlass (gegen 1800 Bll.) erhielt das Münch. Kupferstich- u. Handzeichnungscabinet Anfang 1885, als Geschenk vom Sohn u. der Tochter des Meisters.

1. Eingang zur Burg von Montefelice hei Padua. – Berl. ak. KA. 28.
2. Ital. Landschaft. Im Vordergr. am Bach ein Angler, in der Ferne an einem gr. See eine Ruine. 1829 gemalt, h. 13″, br. 17″. E: Baron Speck-Sternburg, Lützschena bei Leipzig.
3. Gegend zwischen Porto Venere u. der Insel Palmaria. – Berl. ak. KA. 32. (Das Bild, obwol schon unter Nr. 312 im Kat. der Berl. Ausstell. von 1830 aufgeführt, traf doch erst nach Schluss des letztern ein).
4. 5. Ital. Landschaft mit Stadt u. Brücke; Innere Ansicht der Insel Capri. – Berl. ak. KA. 34.
6. Ideale Ansicht der Stadt Athen mit der Akropolis u. dem Areopag vor 1800 Jahren, h. 1,33, br. 1,46. E : Neue Pin. München.
7. Die Walhalla. Lith. von Heinzmann zum Werk Raczynski’s. gr. qu. fol.
8. Ansicht der Restauration Athen’s. – Beil. ak. K 50; Münch. KA. 53.
9. Tempel des Zeus in Selinunt. Lith. von Gustav Seeberger, gr. qu. fol. (K. Ludw.-Album).
10. Inneres der Kirche S. Miniato al Monte bei Florenz. – Münch. KA. 53.
11. Das Campo santo in Pisa, jetzt Museum. E: v. Klenze. – Münch. allg. d. KA. 58.
12. Ansicht auf der Insel Zante im 8. Jahrh., nach den Ruinen restaurirt. – Dresd. ak. KA. 60.
13. Inneres des saracenischen Palastes zu Ravello bei Amalfi. Im letzten Lebensjahre des Meisters gemalt. E: Gal. Schack, München.

Klerk, Willem de, holl. Landschafts- u. Tiermaler, geb. zu Dordrecht am 28. Nov. 1800. Machte Studienreisen in Deutschland u. liess sich 1840 in seiner Vaterstadt nieder.

1. Drei Kühe auf einem Hügel an breitem Gewässer. In der Nähe Hirt u. Hirtin. Bez:WK. Eichenholz. h. 0,50, br. 0,70. E: Gal. Schwerin.
2. 3. Holländ. Winter; Ansicht der Maas, Abendstunde. – Leipz. KV. 51.
4. Winterlandschaft mit Schlittschuhläufern, h. 0,90, br. 1,07. – Lepke’s Berl. K.-Auct., 25. März 90.

Klette (Klaette), Paul, Genremaler, in Berlin.

1. Im Café. – Berl. ak. KA. 77.
2. 3. Vor der Vorstellung; Bekanntmachung. – Berl. ak. KA. 78.
4. 5. Vor der Turmuhr; Der Raucher. – Berl. ak. KA. 79.
6. Der Leiermann. – Berl. ak. KA. 83.

Kleudgen, Fritz von, Landschaftsmaler, geb. zu Würzburg am 23. Febr. 1846. Besuchte die Dresd. Akad. u. die Kunstschule zu Weimar u. lebt seit 1878 meist an der Riviera, seit 1884 namentlich in Bordighera, Liguria.

1. Strandbild. – Nürnb., Bayr. Landes-A. 82.
2. Olivenwald. – Berl. Jub.-A. 86.
3. Capo S. Ampeglio. – Münch. JA. 89.
4. Offene See. h. 0,41, br. 0,64. – Bangel’s Frankf. K.-Auct., 3. Nov. 91.
5.–10. Aquarelle: Fischer, die Strömung prüfend; Motiv am Capo S. Ampeglio; Riffe am Capo S. Ampeglio; Herbststimmung an der Riviera; Golf von Madonna della Ruota; Strand bei Ventimiglia. – Dresd. Aquar.-A. 92.

Klever, Julius von, Landschaftsmaler, geb. zu Dorpat am 19/31. Jan. 1850. Wurde 1887 Schüler der Akad. zu Petersburg, wo er Architektur studiren sollte, doch schon im nächsten Jahre unter Worobjew zur Landschaftsmalerei überging. Er erwarb für sein Bild „Frühling in Russland“ 1876 das Diplom eines Künstlers I. Grades, 1878 für seine „Parkeinsamkeit“ die Würde eines Akademikers u. Anfang 1881 für sein Waldbild „Motiv von Nargen“ die eines Professors der kaiserl. Akad. der Künste. Kl. u. gr. Med. der Petersb. Akad. 70; kl. gold. Med. Berl. 88.

1. Dorflandschaft im Winter. E: Oesterreich.
2. Sonnenuntergang im Winter. E: Fürstin Imeretinski.
3. Verlassener Park in Marienburg, Livland. E: Terechtschenko.
1–3 Pariser WA. 78.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Erster Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1891/95, Seite 699. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Erster_Band.pdf/712&oldid=- (Version vom 10.11.2022)