Seite:Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts Erster Band.pdf/650

Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
K.


Kaaz, Karl Ludwig, Landschaftsmaler, geb. zu Karlsruhe 1776, gest. zu Dresden 1810. Studirte nach den Gemälden Claude Lorrain’s u. Ruisdael’s u. besonders nach der Natur. Er besuchte Italien, wo er bis 1804 blieb u. sich dann in Dresden niederliess. 1807 errang er durch eine Landschaft einen von der Stuttg. Akad. ausgesetzten Preis.

1. Vierwaldstädtersee im Sturm. Tell, dem Schiffe des Landvoigts entronnen, dankt Gott für seine Rettung, h. 24″, br. 31″. E: Schloss Weimar. Rad. von Chr. G. Hammer, Aquatinta von Ermer.
2. Ideale Landschaft mit der Staffage der Ruhe auf der Flucht nach Aegypten im Vordergr. h. 1,02, br. 1,37. E: Kunsthalle Karlsruhe.
3. Italienische Landschaft. Ein alter Hirt unterrichtet einen jüngern im Flötenspiel. – Dresd. ak. KA. 1805, auf welcher sich gleichzeitig vier andere Gem. des Künstlers befanden.

Kachel, Ludwig, Historienmaler, geb. zu Karlsruhe 1830, gest. daselbst 1858.

1. Männl. Bildniss. – Münch. allg. d. KA. 54.
2. Minne. Stadtansicht, im Vordergr. ein j. Paar in altdeutscher Tracht, die Ringe wechselnd. h. 1,00, br. 0,51. E: Kunsthalle Karlsruhe. Gest. von Joh. Burger, roy. fol. Jahres-Bl. des Münch. u. des Rhein. KV. 64, des Sächs. KV. 69. – Münch. allg. d. KA. 58, deren Kat. Fr. Sonntag in Mainz als Eigentümer nennt.

Kadlik (Tkadlik), Franz, Historienmaler, geb. zu Prag 1787, gest. daselbst am 17. Jan. 1840, wurde 1803 Schüler der dortigen Kunstakademie unter Bergler u. erhielt 1815 für sein Bild „Hagar u. Ismael“ den gr. Preis. 1817 folgte er dem Rufe des Grafen Czernin nach Wien, wo er seine Studien fortsetzte u. 1824 zum gräfl. Kammermaler ernannt wurde. 1825 ging er als kaiserl. Pensionair nach Rom. 1836 wurde er Director der Prager Kunstakademie. Führich, der sich gleich ihm fast ausschliesslich religiösen Darstellungen gewidmet hatte, nannte ihn seinen „vielgeliebten Freund“. Die Schreibweise „Tkadlik“ ist eine Tschechisirung des Namens, deren sich der Künstler selbst nicht bediente.

1. Hagar u. Ismael in der Wüste erscheint der rettende Eugel. 1815 gem.
2. S. Joh. v. Nepomuk im Gebete. 1820 gem. Altarbild zu Warnsdorf, Böhmen.
3. Der betende Jesusknabe, ihm zur Seite zwei Engel, im Hintergr. Joseph u. Maria. In Prager Privatbesitz. Lith. von A. Gareis. kl. fol.
4. Johannes in der Wüste. E: Gal. Czernin, Wien.
5. Ruhe der h. Familie auf der Flucht nach Aegypten. Für die Gräfin Czernin.
6. Rückkehr des böhm. Bischofs Adalbert aus dem Benedictinerkloster Monte Cassino in die Heimat im J. 933. Der Heilige segnet das Land, das er betritt. Bez: Kadlik p. Viennae 1824. h. 0,98, br. 1,19. E: Rudolphinum Prag, seit 1824.
7. Der Heiland mit den Jüngern von Emaus. 1825 vom Fürsten Metternich erworben.
8. Glaube, Hoffnung u. Liebe.
9. Gebirgslandschaft mit einem Kinde, das sein Schutzengel zum Gebet anleitet. Gest. von Joh. Passini. gr. fol. Lith. von B. Edinger u. W. Manes f. d. Böhm. KV. 1838. fol.
10. Maria am Spinnrocken neben der Wiege des schlafenden Kindes. An der Wiege knien der kl. Johannes u. ein Engel. Lith. von P. Fendi. – Prager KA. 25.
11. Mars, auf ehernem Wagen dahinfahrend, bedroht die Heiligtümer des Friedens. Bez: Kadlik p. Romae. h. 1,00, br. 1,38. E: Frau Therese Lindner. – Prager ak. KA. 29; Wiener hist. KA. 77.
12. Christus am Kreuze, welches Maria, Joseph u. Magdalena umstehen. Altarbild.
13. Der Tod der h. Rosalia. Sie ruht mit dem Ausdruck seligen Friedens auf einer Matte am Boden, umgeben von Engeln. – Prager KA. 39.
14. Die h. Ludmilla, Herzogin von Böhmen, mit ihrem Enkel, dem h. Wenzel, dem Gottesdienst beiwohnend. E: Saxinger in Weidenholz. Lith. von Mich. Stohl. roy. qu. fol. – Prager KA. 39.
15. 16. Der Tod Abels; Auffindung des h. Kreuzes (Bilder aus früherer Zeit). – Prag, Ver. d. Kunstfr., April u. Mai 40.
17. Pietà. Maria, unter dem Kreuze sitzend, hält den Leichnam Christi auf dem Schos. Zu beiden Seiten kniet ein weinender Engel. Holz, h. 0,50, br. 0,76. E: J. C. Endris, Wien. Lith. von F. Leybold. gr. qu. fol. – Wiener hist. KA. 77.
18. Der Apostel Lucas, die Mutter Gottes malend, die ihm mit dem Kinde in einer Glorie erscheint. Zwei Engel halten dem Heiligen die Tafel. Auf der Rückseite der Lwd. bez: F. Kadlik ping. Romae 1831. h. 1,37, br. 1,00. Oben im Bogen. E: Hofmuseum Wien.
19. Christus am Kreuz, zwei klagende Frauen vor demselben. Für eine Missionskirche am Eriesee, Geschenk des Künstlers.
20. Spielende Kinder, denen ein Engel vorsingt. Gest. von Döbler. 8.
21. Die Zeit u. die Jugend. Gest. von Döbler. 8.
22. Bildniss des Slawisten Joseph Dobrowsky (1753–1829). Gest. von Benedetti. fol.
23. Zeichnung: Der h. Nepomuk, vor dem Altar kniend, wird von Engeln gekrönt. Lavirte Federz. gr. fol. Bez: J. Kadlik. Aus d. Samml. Artaria auf Miethke’s Wiener K.-Auct., Jan 86.

Kahler, Karl, Genremaler, in München.

1. Ein neuer Roman. Im Schaukelstuhl lesende j. Dame.
2. „Wohl lässt ein Pfeil sich aus dem Herzen zieh’n, doch nie wird das Verletzte mehr gesunden.“ (Schiller). Auf einem Sopha ruhende j. Dame.
1 u. 2 Berl. ak. KA. 80, Abb. im Kat.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Erster Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1891/95, Seite 637. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Erster_Band.pdf/650&oldid=- (Version vom 23.10.2022)