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12. Portr. des Oberpräs. v. Horn. Bez: Heydeck 1883. - Berl. int. KA. 91.
13. Königin Luise auf der Flucht von Königsberg nach Memel im Jan. 1807. Die kranke Königin in Begleitung der Gräfin Voss im offenen Reisewagen am Strande hinfahrend. Abb. „Meisterw.“ XI.; „Daheim“ 90. – Berl. ak. KA. 87; Münch. Jub.-A. 88.

Heydel, Paul, Portrait- u. Genremaler, Illustrator. Geb. zu Dresden am 7. Febr. 1854. Schüler der Dresd. Akademie. Lebt in Berlin.

1. Act-Saal. Aquarell. – Berl. ak. KA. 87, Abb. im Kat.; Dresd. Aquar.-A. 90.
2. Ein Geschenk für den Geliebten. Ein Dienstmädchen bestellt für ihren Schatz Husarenstiefel nach mitgebr. Probe. – Berl. ak. KA. 88; Dresd. KV., Jan. 89.
3. Portr. in Allgäuer Tracht, – Berl. ak. KA. 89.
4. Dalekarlierin. Brustb. Aquar. Bez: Paul Heydel 88. – Dresd. ak. KA. 89.
5. u. 6. Zechender Mönch; Portr. des Componisten v. M. I. Beide Aquar. – Berl. ak. KA. 90.
7. Frühling. Junges Mädchen. – Berl. int. KA. 91.

Von seinen cyclischen Compositionen erschienen die „Amoretten“ 1878, „Spatzen-Liebe u. -Leben“ 1884, die „Heinrich v. Kleist-Galerie“ 1885 u. „Aus Amor’s Werkstatt“ (mit Dichtungen von R. Schmidt-Cabanis) 1889.

Die „Kleist-Galerie“, Folge von 12 Comp. (Kreidez.) zu den Hauptwerken des Dichters: Käthchen v. Heilbronn, Penthesilea. Hermannschlacht, Prinz v. Homburg. Michael Kohlhaas, Der zerbrochene Krug. h. 0,37, br. 0,29, befand sich auf Sachse’s Berl. Kunst-Auct., 26. März 88.

Heyden, August Jacob Theodor von, Historienmaler, geb. zu Breslau am 13. Juni 1827, als Sohn des Dichters Friedrich v. H. Studirte das Bergfach u. war bis 1859 als Bergbeamter tätig. Widmete sich dann der Kunst u. trat nach einem Zeichnencursus bei Prof. Holbein 1860 in das Atelier K. Steffeck’s in Berlin. 1861 vollendete er seine Studien in Paris unter Gleyre und Couture. Er liess sich in Berlin nieder u. nahm 1866 am Feldzuge nach Böhmen teil. Wiederholt besuchte er Italien, wo die Monumentalmalerei der Renaissance ihn besonders fesselte. Seine Beschäftigung mit der Costümkunde u. der Geschichte der Trachten gaben Anlass, dass ihm nach dem Ausscheiden von Hermann Weiss die Vorträge in den genannten Lehrfächern erst aushilfsweise, dann, seit 1. Oct. 1885, endgiltig übertragen wurden. 1889 erhielt er den Professortitel. Gold. Med. Paris 63; Kunstmed. Wien 73; Ehrenv. Erwähn. Berlin 1890.

I. Oelgemälde.

1. Die h. Barbara, die Patronin der Bergleute, bringt einem im Schacht verunglückten Bergmann die Sterbesacramente. – Par. Salon 63; Berl. ak. KA. 64.
2. Verlorne Liebesmüh. Eine Page, dessen Bewerbungen eine Dame zurückweist, wird verhöhnt. – Berl. ak. KA. 64.
3. Laute und Dolch sind böse Geschwister. Ital. Sprüchwort. – Berl. ak. KA. 64.
4. Betende Nürnbergerin mit ihrem Knaben. Halbfiguren. Costüm der Zeit Dürer’s. – Berl. ak. KA. 66.
5. Luther’s Zusammentreffen mit dem Feldhauptmann Frundsberg vor seinem Eintritt in den Wormser Reichstag am 17. April 1521. h. 3,13. br. 2,27. E: Germ. Museum Nürnberg.– Karfunkel’s Berl. KA. 66; Berl. ak. KA. 68; Par. Salon 68 (nach bes. Betonung der Hauptpersonen u. vollst. Uebermalung des Bildes); Münch. int. KA. 69.
6. Portr. des berühmten Schulmannes Valentin Friedland, genannt Trotzendorf (1490–1556). Lebensgr. Kniest. Für den Hörsaal einer Berl. Privatschule. – Sachse’s Berl. Gem.-A. 67.
7. Vor der Schlosskirche zu Wittenberg nach Anschlag der Thesen, am 31. Oct. 1517. Vollendet 1868.
8. Arion auf den Meereswogen. 32’ br. Für den am Neujahrstage 1868 eingeweihten Vorhang des Berliner Opernhauses. Rad. in Lützow’s Z. f. b. K. 1868.
9. Portr. Hans Holbein’s d. J. – Berl. ak. KA. 68.
10. Portr. Rubens’. Um 1868 vollendet.
9 u. 10, lebensgr. ganze Figuren, für das Vereinslocal der Berl. Künstler.
11. Mädchen winden einen Lorbeerkranz (16. Jahrh.) – Berl. ak. KA. 68. Ein Bild „Die Kranzwinderinnen, Genrebild aus deutscher Renaissancezeit“, E: Banq. Louis Perl, Berlin, war auf der vom Ver. Berl. Künstler im Frühj. 88 veranstalteten A. z. B. der Ueberschwemmten.
12. Siesta. Fries für ein Gartenzimmer. – Berl. ak. KA. 70. Eine kl. Abb. des Hauptbildes: „Zeitschr. f. b. K.“ 1871.
13. Märchen. Ein Sänger ruht an felsiger Meeresküste zu Füssen einer Nereide, die zu seinem Saitenspiel ihren Gesang erhebt. – Berl. ak. KA. 70.
14. Der Festmorgen. Schmückung eines Altans durch eine j. Frau, der ein Knabe die Blumen zuträgt. Tracht des 16. Jahrh. Bez: A. von Heyden. Pappelholz. h. 0,58, br. 0,38. E: Nat.-Gal. Berlin, angek. aus d. v. Rohr’schen Stiftungsfonds 1870. In Kupfer rad. u. gest. von Georg Ettel. imp. fol.; rad. vom Künstler selbst im Stammbuch der Berl. Nat.-Gal. 8. – Berl. ak. KA. 70; Wiener WA. 73.
15. Der Reichsfrieden. Symbol. Darstellung. Velarium für die Siegesstrasse 1871. Sollte nach 1875 als Saalschmuck des askan. Gymn. verwendet werden.
16. Der Angler. E: Staatsminister Dr. Friedenthal. – Berl. ak. KA. 72.
17. Glückliche Zeit. Liebespaar in trautem Gespräch, von zwei j. Mädchen belauscht. Tracht Ende des 15. Jahrh. – Berl. ak. KA. 72.
18. Die Werbung der franz. Gesandten um Prinzessin Clémence von der Provence, nach einer prov. Erzählung. – Wiener WA. 73.
19. Walkürenritt. 1872 vollendet. – Wiener WA. 73; Berl. ak. KA. 74. Eine Rad. von Alex. Becker nach der ersten aus 1870 stammenden Skizze in Lützow’s „Z. f. b. K.“ XI.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Erster Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1891/95, Seite 529. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Erster_Band.pdf/542&oldid=- (Version vom 25.7.2022)