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B. Zweite Seitenloge. In der Mitte des Bandgewölbes: „Moses schlägt Wasser aus dem Felsen“. An der untern Neigung des Bandgewölbes auf der einen Seite: „Die sitzenden Gestalten Josua’s mit dem Schwerte u. Samuel’s als Richter“ u. darüber grau in grau: „Die Berufung des Moses im brennenden Dornbusch“; auf der andern Seite „Saul als erster König u. David, als königl. Sänger u. Haupt des Geschlechtes Jesu“ u. darüber grau in grau: „Die Bestattung Moses’ durch Engel“. An der Hauptwand der gegenüberliegenden Seitenloge: „Moses bringt dem Volke die vom Herrn zum zweitenmal empfangenen Gesetztafeln“.
C. Grosses mittleres Bandgewölbe, welches, das Schiff in zwei Abteilungen scheidend, in seinen Compositionen den Uebergang vom alten zum neuen Testamente vermittelt. Am Fass des Bogens auf der einen Seite: „Die Propheten Jeremias u. Daniel“, auf der andern Seite: „Jesaias u. Ezechiel“. Ueber den beiden ersteren grau in grau: „Die Predigt Johannes des Täufers in der Wüste“, über den beiden letzteren grau in grau: „Die Verkündigung Maria’s“. Zwischen diesen beiden Bildern, in der Mitte des Bandgewölbes: „Die Anbetung durch die Hirten u. die Könige“.
„Jesaias u. Ezechiel“ gest. von H. Merz. gr. qu. fol. Dieselben mit dem darüber befindl. Bilde der „Verkündigung“ (Rundbild) in lith. Umriss „Schorn’s Kunstblatt“ 1829.
Das Bild der Maria aus der Anbetung gest. von H. Merz. gr. fol.; Lith. von A. Straucher. gr. fol.
III. Zweite Kuppel (Neues Testament). In der Mitte: „Christus als Haupt der Kirche u. der Gemeinde der Heiligen“, die ihn in den Gestalten der Apostel umgiebt. Die vier Pfeilerzwickel enthalten, den Patriarchen in der ersten Kuppel entsprechend, die Colossalfiguren der vier Evangelisten.
A. Erste Seitenloge. In der Mitte des Bandgewölbes, dem Segen Melchisedech’s entsprechend: „Christus, die Kinder segnend“. An der untern Neigung des Bandgewölbes auf der einen Seite: „Christus am Oelberge“ u. darüber grau in grau: „Die Auferweckung des Lazarus“; auf der andern Seite: „Die Taufe Christi durch Johannes“ u. darüber grau in grau: „Christi Einzug in Jerusalem“. An der Hauptwand über den Fenstern, dem Opfer Isaaks entsprechend: „Die Kreuzigung Christi“.
„Christus als Kinderfreund“ für den Engländer Howard angeblich in Oel wiederholt.
„Christus am Oelberge.“ Abb. „Denkm. d. K.“ Taf. 119.
B. Zweite Seitenloge. In der Mitte des Bandgewölbes, entsprechend dem Wasser aus dem Felsen: „Die Auferstehung Christi“. An der untern Neigung des Bandgewölbes auf der einen Seite: „Christus u. Magdalena (Noli me tangere)“ u. darüber grau in grau: „Christus mit den Jüngern zu Emaus“; auf der andern Seite: „Thomas legt seine Finger in die Wundmale Christi“ u. darüber grau in grau: „Christus tritt nach der Auferstehung unter die versammelten Jünger“. An der Hauptwand: „Die Himmelfahrt Christi“.
C. Erstes grosses Bandgewölbe vor der Chornische. In der Mitte des Bogens: „Die sieben Gaben des h. Geistes“, u. zwar auf der einen Seite: Stärke, Weisheit, Gottseligkeit, auf der andern Seite: Furcht des Herrn, Wissenschaft, Verstand, guter Rat. An der untern Neigung des Bodens: „Die vier Kirchenväter“, auf der einen Seite Ambrosius u. Augustinus, darüber grau in grau: „Die Verleihung der Schlüssel an Petrus“; auf der andern Seite Gregorius u. Hieronymus, darüber grau in grau: „Die Aussendung der Apostel“.
D. Zweites grosses Bandgewölbe vor der Chornische. In der Mitte des Bandgewölbes: „Das Sacrament des Altars“, dem sich nach der einen Seite die „Taufe“, die „letzte Oelung“, die „Ehe“, nach der andern Seite die „Firmung“, die „Beichte“ u. die „Priesterweihe“ anschliessen. Die beiden Pfeiler, welche dieses Bandgewölbe tragen, sind mit je einem Engel geschmückt. Der eine mit Waage u. Schwert stellt das „Gericht“ vor, der andere mit Märtyrerkrone u. Palmzweig die „Gnade“.
IV. Die Chornische. In der obern Wölbung: „Die Dreieinigkeit“. Darunter „Maria auf dem Thron“, neben ihr auf der einen Seite Petrus u. Moses, auf der andern Seite Paulus u. Elias.
„Maria auf dem Thron“, gest. von Adr. Schleich, fol.
V. Kleinere Altarnische zur Rechten des Hauptaltars: „Der verklärte Christus mit der Siegesfahne, verehrt von St. Georg u. St. Hubertus, den Schutzpatronen des bayr. Königshauses“.
VI. Kleinere Altarnische zur Linken des Hauptaltars: „Maria mit dem Jesuskinde in der Verklärung, verehrt vom h. Ludwig u. der h. Therese, den Schutzpatronen des k. Stifters u. seiner Gemahlin“.
Die Cartons zu den Fresken der Allerheil. Hofk.: Münch. KA., Oct. 1829. Die der „Propheten“ u. d. „Anb. d. Weisen“ E: Kunsthalle Karlsruhe.
Abb. sämmtlicher Wandgemälde im Werk: „Die Frescogemälde der K. Allerheiligen-Hofkapelle in München von H. Hess, u. den unter dessen Leitung mitarbeitenden Künstlern J. Schraudolph, C. Koch u. J. B. Müller. In Lithogr. herausg. von J. G. Schreiner in München“. gr. roy. fol. mit begleitendem Text. München 1839.
2. Fresken in der von Ziebland 1835–50 erbauten Basilika des h. Bonifacius zu München. Im Auftrage König Ludwig’s 1837 begonnen u. Anfang Oct. 1844 vollendet, stellen dieselben in 12 grossen und in 10 kleineren, in achteckigen verzierten Rahmen ausgeführten Gemälden das Leben und Wirken des Apostels der Deutschen dar. Ueber diesen Bildern enthält ein Cyclus von kleineren, auf Goldgrund ausgeführten Darstellungen die Geschichte der Bekehrung der deutschen Völker von 284 bis auf Karl den Grossen.
I. Chornische. Christus in der Glorie, auf seinem Thron sitzend, mit ausgebreiteten Armen, umgeben von Cherubim u. Seraphim, vor ihm in Anbetung Maria u. Johannes der Täufer. Unter der Hauptgruppe folgende Apostel der Deutschen: Benedict, Bonifacius, Willibald, Corbinian, Rupertus, Emeran, Kilian u. Magnus.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Erster Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1891/95, Seite 521. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Erster_Band.pdf/534&oldid=- (Version vom 19.9.2022)