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14. Norw. Landschaft, h. 44″, br. 72″. E: Herzogl. Gem.-Gal. Gotha. Gegenwärtig befindet sich d. Bild im herzogl. Palais daselbst.
15. Aquarell. Landschaft mit gr. Bäumen u. schilfreichem Bach, den eine Rinderheerde durchschreiten will. h. 0,26, br. 0,39. Auf Lepke’s Berl. K.-Auct., März 90.

Hess, August, Historienmaler, geb. zu München 1834. Lebt daselbst.

1. Die h. Theresia im Gebet. Bez. 1861. h. 0,29. br. 0,24. E: Neue Pin. München.

Hess, Eugen, Genremaler, geb. zu München am 25. Juni 1824, gest. am 21. Nov. 1862. Aeltester Sohn des Peter v. Hess, dessen Schüler er zuerst auch war. Er besuchte dann die Münch. Akad. u. machte 1849–50 Studienreisen nach Frankreich u. nach Belgien. Lebte in München.

I. Oelgemälde.

1. Ein Wildprethändler. E: Maler Ludw. v. Hagn. – Münch. KV. 46.
2. Morgengruss des Jägers. – Prager KV. 48.
3. Gemüsemarkt zu Antwerpen. E: K. Ludw.-Album. Lith. von J. Wölffle. gr. qu. fol.
4. Erster Unterricht im Waidwerk. E: Graf Nostitz. Lith. von Franz Hanfstängl. Böhm. KV.-Bl. gr. fol. – Prager KV. 50.
5. Waldbruder versteckt die Beute von Wildschützen. E: Hauptm. v. Tautphoeus. München. – Münch. KV. 50.
6. Ein Ritter als Gast bei Dominicanermönchen. Eine Urkunde liegt zur Unterschrift bereit. Bez. 1850. b. 0,97, br. 0,86. E: Neue Pin. München. Lith. von J. Wölffle. roy. fol. – Nürnb. Landes-A. 82.
7. Ein bayr. Jäger auf Vorposten belauscht zwei Bauernmädchen beim Lesen eines Liebesbriefes. – Münch. KV. 53.
8. 9. Rückkehr von der Jagd: Fuhrwerk im oberbayr. Gebirge. – Münch. KA. 53.
10. Ein Jäger putzt seine Flinte. E: Gal. d. Patriot. Kunstfr., Prag.
11. Der schwed. General Wrangel, in dem bei Dachau gelegenen Moorgrunde auf der Hirschjagd, wird von den Bayern unter General v. Eckervörth, Oct. 1647, überfallen u. rettet sich mit Not durch die Sümpfe zu den Seinigen. Bez. 1854. h. 1,24, br. 1,76. E: Neue Pin. München. Lith. von J. Wölffle. gr. qu. fol.
12. Botschaft aus dem Gefecht. War im Besitz A. v. Ramberg’s. – Münch. KV. 57.
13. Fasanensuche. – Prager KA. 62.
14. Croaten aus d. 30jähr. Kriege. – Münch. Jub.-A. 88, hist. Abteil.
15. Glückliche Ankunft. Skizze. Auf Carton. h. 0,30, br. 0,33. Aus d. Samml. Durlacher auf Bangel’s Frankf. K.-Auction, Mai 89.
16. Gen. George Washington zwingt den engl. Gen. Lord Cornwallis zur Uebergabe der Festung Yorktown, 1781. Letztes Werk des Künstlers. E. Maximilianeum München.

II. Orig.-Radirungen.

Das von A. Andresen (Die deutschen Maler-Radirer des 19. Jahrh.) beschriebene „Werk des Eugen Hess“ umfasst 4 Radirungen.

Hess, Heinrich Maria von, Historienmaler, geb. zu Düsseldorf am 19. April 1798, gest. zu München am 29. März 1863. Zweiter Sohn des Kupferstechers Karl Ernst Chr. H., dem er mit seinen Brüdern Karl u. Peter bereits 1806 nach München fügte, wo er anfangs des väterl. Unterrichts genoss, darauf die Akad. unter Peter v. Langer besuchte u. sich bald mit Vorliebe der Darstellung des Religiösen widmete. 1821 ging er mit einem k. Stipendium nach Italien. Vier Jahre verbrachte er in Rom, dem Studium Raffael’s u. der Präraffaeliten hingegeben, während von seinen röm. Zeitgenossen Overbeck ihn am meisten anzog. Durch Cornelius erhielt er 1826 in Rom den Ruf als Professor an die Münch. Akademie, wo ihm die Leitung der Malclasse übertragen wurde, ausserdem die künstler. Leitung der k. Anstalt für Glasmalerei. Unter den Schülern, welche er während einer 20jähr. Lehrtätigkeit ausbildete, waren Joh. Schraudolph, Chr. Ruben u. J. A. Fischer wol die bedeutendsten; Schraudolph besonders stand dem Meister wiederholt als Gehilfe zur Seite. 1847 legte Hess seine Professur nieder. 1849 wurde er zum Director der vereinigten Sammlungen ernannt. Er war Mitgl. mehrerer Akad. des In- u. Auslandes, seit 1853 auch Mitgl. des Institut de France.

I. Oelgemälde.

1. Die Grablegung. Gruppe von acht fast lebensgr. Figuren. 1817 gem. h. 6′, br. 7′. E: Sacristei der Theatinerkirche, München. Ein Bild „Grablegung“ (ohne genauere Bezeichn.) war auf d. Münch. Jub.-A. 88, hist. Abteil.
2. Madonna mit dem schlafenden Christkinde zwischen zwei betenden Engeln in der Landschaft.
3. Madonna mit dem segnenden Christkinde, zur Linken die h. Caecilie, zur Rechten zwei singende Engel.
2 u. 3 1820 angebl. in Münch. Privatbesitz. Ein kl. Madonnenbildchen soll der Künstler im Sommer 1822 in Perugia gemalt haben.
4. St. Lucas malt die in einem Zimmer vor ihm sitzende h. Jungfrau mit dem Christkinde auf dem Schoss. Links daneben steht der kl. Johannes, der in der Linken das Kreuz hält, mit der Rechten ein Lamm am Bande führt. Holz. h. 20″, br. 17½″. E: Palais Liegnitz. Berlin. – Berl. ak. KA. 22.
5. Glaube, Hoffnung u. Liebe mit ihren Symbolen unter dem Schatten einer Eiche sitzend. Holz. h. 21½″, br. 25″. Vor der röm. Reise in München gemalt. E: Leuchtenberg-Gal., St. Petersburg. Lith. von Hanfstängl. gr. qu. fol.; Lith. vom Künstler selbst, qu. fol.
6. Büssende Magdalene. Lebensgr. Kniest. Für die Privatkapelle des Herzogs v. Leuchtenberg.
7. Heilige Familie. Maria mit einem Gebetbuche vor dem Hause sitzend. Ihr zur Seite mit einem Lamm das Jesuskind, dem der kl. Johannes eine Schale Milch bringt. Für die Königin Caroline v. Bayern gemalt.
8. Die Christnacht. Drei Engel schweben zur Erde herab. Der erste trägt das Christkind, das einen Palmzweig hält: der zweite das Kreuz, der dritte die Dornenkrone. E: Baron Eichthal, München. Lith. vom Künstler selbst; Lith. von G. Bodmer. kl. qu. fol.; Galvanograph. von Schöninger, Jahresbl. d. Salzb. KV. 51.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Erster Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1891/95, Seite 519. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Erster_Band.pdf/532&oldid=- (Version vom 23.7.2022)