Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Durch Witz und Laune überall willkommen seyn.
Und läßt er dann ins Bad sich tragen, so empfängt
Ihn frohes Lachen Aller, die ihn seh’n. Denn wißt,
Die Göttin Ate, die Homer beschreibt, bin ich.
Denn auf der Leute Köpfen gehe ich, und hab’
Empfindlich zarte Sohlen. Doch die Menge nennt
Mich Podagra, weil ich der Füsse Fessel bin.[1]
Wohlan, ihr Eingeweihten meiner Orgien,
Erhebt der unbezwungnen Göttin Lobgesang!


Der Chor.

 Starkmüthige Göttin, Gewaltige,
 Die im Busen trägt ein stählernes Herz,
 Vernimm deiner heiligen Diener Gesang!
 Du hohe, die Reichen bedrohende Macht,
 Dich scheut selbst Jupiters zuckender Blitz;
 Es zittern vor Dir die Wogen des Meeres.
 Es zittert der Herrscher des Schattenreichs,
 Bandagenfreundin, Betthüterin,
 Laufhemmende Knöchelzerquälerin,
 Sachttretende Knochendurchglüherin,
 Schlafraubende Kniezerbrecherin,
 Ringsumschwulstknotenverkalkerin,
 Gelenkeverknorrende Fußgicht!


Ein Bote.

O Herrin, zu geleg’ner Stund’ erschienest Du;
Vernimm, was ich zu melden habe. Den Beweis,


  1. Buchstäbliche Bedeutung des aus ποδὸς ἂγρα gebildeten Wortes Podagra, Fußfang. Vergl. zum Vorhergehenden Il. XIX, 91.
Empfohlene Zitierweise:
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1873. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1873.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)